Es hörte sich schon sehr nach Aufstieg an, diesen Freitagabend in Sandhausen. Die 10.000 mitgereisten Schalke-Fans, die die Partie im Stadion am Hardtwald zu einem Heimspiel machten, feierten nach dem 2:1-Last-Minute-Sieg lautstark.
Ein sichtlich gerührter Mike Büskens sagte bei "Sky": "Das ist es warum man Fußball spielt und warum man so gerne Teil des geilsten Klubs der Welt ist." Und Matchwinner Simon Terodde, der den Sieg mit seinen Saisontoren 26 und 27 eintütete, krächzte mit den paar verbleibenden Prozent seiner Stimme in das Mikrofon.
„Das muss man erstmal realisieren, was hier abgegangen ist, schon vor dem Spiel. Einfach mega", sagte der 34-Jährige über die unglaubliche Unterstützung und ergänzte: "Die sollen feiern. Die haben uns am Ende zum Sieg gepuscht."
Es war kein fußballerischer Leckerbissen, den die Gelsenkirchener ihren treuen Anhängern boten. Nichtsdestotrotz war Schalke spielbestimmend - wenngleich nicht zwingend, einfallsreich und präzise genug. Es passte ins Bild, dass Teroddes Tore jeweils Abstauber waren. Das minderte jedoch nicht die Bedeutung der Treffer, erst recht nachdem Sandhausen sieben Minuten vor Schluss durch Dennis Diekmeier ausglich.
"Normalerweise brichst du da zusammen, aber mit dieser Unterstützung schaffst du das", betonte Terodde. In der zweiten Minute der Nachspielzeit spitzelte er den Ball letztendlich zum 2:1 über die Linie. Ein „Tippkick-Tor“, nannte es der Stürmer. Aber ein Tor, das die Königsblauen endgültig vom direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga träumen lässt.
„Ekstase pur“, sagte der Terodde unter großer Anstrengung und quälte ein Abschlusssatz raus: „Als ich die Mannschaftskollegen und das Trainerteam sah, wäre ich am liebsten aus dem Stadion gerannt.“
Doch er blieb und feierte mit Mannschaft und Fans, dass Schalke zwei Spieltage vor Schluss fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz hat.