Erster gegen Zweiter, Tradition gegen Tradition, Offensivpower gegen Offensivpower, über 60.000 Zuschauer: Selten gab es in der Zweitliga-Geschichte so viele Superlative, wenn sich zwei Teams zu einem Topspiel trafen so wie am Samstag Tabellenführer Schalke 04 und Verfolger Werder Bremen (13.30 Uhr/Sky).
Die Tabellensituation allein macht das Spiel schon brisant, die zu erwartende heiße Atmosphäre sogar faszinierend. Doch es gibt zum Beispiel keinen Schalker, der das Hinspiel vergessen hat. Es endete nur deshalb 1:1, weil die Bremer in der neunten Minute der Nachspielzeit einen unberechtigten Elfmeter verwandelten. Für diesen groben Fehler von Schiedsrichter Tobias Stieler und Video-Assistent Christian Dingert entschuldigte sich sogar der DFB.
Schalke: Fraisl - Vindheim, Thiaw, Kaminski, Calhanoglu - Itakura, Palsson - Drexler, Bülter, Zalazar - Terodde. Trainer: Büskens.
Bremen: Pavlenka - Friedl, Gruev, Jung - Weiser, Rapp, Agu - Schmid, Bittencourt - Füllkrug, Ducksch. Trainer: Werner
Schiedsrichter: Aytekin
Sportlich ist das Spiel das Duell der beiden besten Sturm-Duos. Die Schalker Simon Terodde und Marius Bülter (zusammen 52 Scorerpunkte) treffen auf die Bremer Marvin Ducksch und Niklas Füllkrug (47 Scorerpunkte). Es ist nicht schwer vorherzusagen, dass die Mannschaft gewinnen wird, der es besser gelingt, die Top-Stürmer in Szene zu setzen.
Schalke-Trainer Mike Büskens, bisher in allen fünf Spielen unter seiner Regie siegreich, warnt deshalb: „Ducksch und Füllkrug harmonieren gut miteinander und ergänzen sich gut. Sie brauchen wenig Kontakte, um zum Abschluss zu kommen.“ Bremens Trainer Ole Werner spricht von einer „schwierigen Aufgabe.“ Es werde „gut Stimmung im Stadion sein.“
Die Form der Schalker ist besser – der königsblauen Siegesserie können die Bremer lediglich drei Unentschieden in Folge entgegensetzen. Auch personell sieht es bei den Königsblauen etwas besser aus. Von den Stammkräften fehlt lediglich Thomas Ouwejan (Wade). Die Bremer hingegen müssen Ömer Toprak, Milos Veljkovic und Christian Groß verzichten.
In Schalkes Startelf gibt es zwei Änderungen: Für Henning Matricani (Bank) und Danny Latza (angeschlagen ebenfalls auf der Bank) spielen Andreas Vindheim und Victor Palsson. Für Vindheim ist es der erste Startelf-Auftritt seit drei Monaten. Klar ist: Gewinnen die Schalker, können sie das Aufstiegs-Bier bereits kalt zu stellen. Bei einer Niederlage wird es noch einmal sehr eng.