Dass Simon Terodde ein Vollblutstürmer ist, dürfte mittlerweile überall in Fußball-Deutschland angekommen sein. Beim hart erkämpften 2:1-Auswärtssieg über Dynamo Dresden erzielte der 34-Jährige seine Saisontore 20 und 21.
Doch Simon Terodde ist auch ein Fußballer aus Leidenschaft. Flutlicht, feuchter Rasen, über 30.000 Zuschauer und eine hitzige Atmosphäre. Selbst wenn es auswärts ist, es sind diese Umstände, unter denen der 34-Jährige besonders aufgeht. „Jeder, der meine Karriere etwas verfolgt, der weiß, dass ich das brauche“, krächzte Terodde nach dem Spiel in das Sky-Mikrofon, beinahe, als hätte er 90 Minuten selbst im Schalke-Block gestanden. „Das Stadion ist voll, letzte Woche auf Schalke war es voll. Das macht den Fußball aus“, fügte er an und schob, offenbar beeindruckt von der Kulisse, noch ein „Dresden muss in der Liga bleiben“ hinter her.
Aus der Liga raus, will dagegen sein Verein. Durch den Sieg klettert Schalke vorübergehend auf Rang drei, erhöht zugleich den Druck auf Werder Bremen und Tabellenführer St. Pauli, die jeweils ein Spiel weniger und nur einen Punkt Vorsprung haben. Terodde war es, der die Ausgangslage beinahe im Alleingang zu verantworten hatte.
Und da sind wir auch wieder bei den Qualitäten eines Vollblutstürmers. Er demonstrierte Antizipation, Entschlossenheit und Cleverness, als er kurz vor der Pause nach einem Fehler der Dresdner Hintermannschaft in den Strafraum zog und den Elfmeter herausholte. Es war seine Routine, die ihm dabei half selbigen zu verwandeln.
„Ich mag es gerne. Weil am Ende hat der Torwart mehr Druck als ich. Er ist nervöser“, sagte Terodde. Eine relativ exklusive Meinung, doch gegen einen Mann, der 163 Zweitligatore erzielte, könnte das womöglich sogar der Fall sein. Direkt nach dem Seitenwechsel ließ Terodde dann noch seinen gefürchteten Torinstinkt und sein Kopfballspiel aufblitzen, als zum rückblickend entscheidenden zweiten Mal traf.
Nächste Woche, am Samstag zu Hause gegen den 1. FC Heidenheim, werden seine Sturmqualitäten wieder gefragt sein. Die Fans in der Arena werden dafür sorgen, dass auch die Umstände passen.