Schalke 04 wird die Zusammenarbeit mit seinem Hauptsponsor Gazprom beenden. Die Fans feiern den Revierklub für seine Entscheidung. Und das völlig zurecht.
Denn mit seinem konsequenten Handeln erobert der neue Vorstand um den Vorsitzenden Bernd Schröder Kredit in der Öffentlichkeit zurück, den der Verein in den vergangenen Jahren mit schwer nachvollziehbaren Entscheidungen und teils noch unverständlicherer Kommunikation verloren hatte.
Natürlich: Die Partnerschaft mit dem umstrittenen Energiekonzern ist nicht erst seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine als zweifelhaft zu bewerten. Löblicher wäre, wenn sich Schalke längst von Gazprom getrennt oder das Engagement erst gar nicht eingegangen wäre.
Dieses Versäumnis arbeitete der neue S04-Vorstand jetzt auf. Anstatt abzuwarten und die aktuelle Lage auszusitzen, handelten die Verantwortlichen zielstrebig und präsentierten nach kurzer Zeit eine mutige Entscheidung.
Damit setzen sie ein wichtiges Zeichen und stellen einen elementaren Wert wie Frieden über die eigenen finanziellen Interessen. Der Vertrag mit Gazprom läuft eigentlich noch bis 2025, war hochdotiert. Der Verein teilte zwar mit, dass die finanzielle Handlungsfähigkeit gesichert sei. Dennoch wird die Vereinskasse wohl unter der Trennung leiden.
Doch die Königsblauen profitieren auch: Als Nebeneffekt gibt es gute Presse, Schalke positioniert sich in einem positiven und weltoffenen Licht, das den Revierklub sicher auch attraktiver für einen neuen Hauptsponsor macht. Auch weiterer Unruhe im Umfeld, die sich schlimmstenfalls auf die sportliche Situation auswirkt, wurde mit dem Gazprom-Aus vorgebeugt.
Zudem vertreibt S04 nach dem sportlichen Kahlschlag im letzten Sommer nun weitere alte Geister - für einen Neustart auf allen Ebenen.