Nur wenige Wochen bevor Malick Thiaw im März 2020 im Alter von 18 Jahren sein Debut in der Bundesliga für den FC Schalke 04 gab, sagte sein A-Jugendtrainer Norbert Elgert über ihn, dass er ein großes Talent sei, aber der gebürtige Finne noch viel lernen müsse und in Ruhe reifen soll.
Die Umstände mit vielen Verletzungen und sportlichem Niedergang sorgten dann dafür, dass es anders kam. Thiaw, dessen Qualität bereits in der U19 des S04 deutlich erkennbar war, der allerdings noch deutlichen Schwankungen unterlag, wurde ins kalte Wasser geworfen – und schwamm sich frei.
Nach dem Abstieg der Königsblauen setzten die Schalker auf Thiaw als einen der drei gesetzten Verteidiger in der Dreierkette. Der U21-Nationalspieler entwickelte sich an der Seite von Ko Itakura und Marcin Kaminski kontinuierlich weiter und ist eine der großen Hoffnungen auf eine bessere Zukunft bei den Knappen.
Damit beschäftige ich mich noch nicht. Wir haben jetzt erstmal 16 wichtige Spiele vor der Brust und die wollen wir so erfolgreich wie möglich gestalten. Alles andere wird man dann sehen
Malick Thiaw
Genau hier liegt jedoch das Problem. Der ehemalige Technische Direktor Michael Reschke stattete den gelernten Innenverteidiger, der 2015 von Borussia Mönchengladbach zum S04 kam, mit einem Vertrag bis 2024 aus. Allerdings unter Erstligabedingungen. Da Thiaw inzwischen Stammspieler ist, erhöht sich sein Gehalt entsprechend. Es ist die Frage, ob der Verein sein Juwel aus finanziellen Gründen überhaupt halten kann, sollte der Aufstieg verpasst werden.
Zudem hat er sich in den Fokus mehrerer Klubs gespielt. Und dann ist da noch die Frage: Was will Thiaw – trotz Vertrag - selbst? Würde er eine weitere Saison in der 2. Liga mit Schalke angehen wollen? „Damit beschäftige ich mich noch nicht. Wir haben jetzt erstmal 16 wichtige Spiele vor der Brust und die wollen wir so erfolgreich wie möglich gestalten. Alles andere wird man dann sehen“, sagte Thiaw jetzt etwas kryptisch in einem Interview mit „Sport1“. Zumindest droht kein ablösefreier Verlust, so viel ist klar.
Sportlich träume er von der Nationalmannschaft, habe bislang aber diesbezüglich noch keinen Kontakt mit Nationaltrainer Hansi Flick. Und er glaubt an den Aufstieg mit den Knappen bereits in dieser Saison. „Der Verein hat das Ziel ausgegeben, innerhalb der nächsten drei Jahre wieder in die Erste Liga aufzusteigen. Wir als Profis geben immer unser Bestes und streben immer nach dem maximalen Erfolg. Deshalb ist mein Ziel, dieses Jahr aufzusteigen. Dafür geben wir alles und arbeiten jeden Tag“, erklärte Thiaw in diesem Interview. „In erster Linie macht mich der Blick auf die Tabelle optimistisch. Dazu merkt man innerhalb der Mannschaft, dass wir uns stetig verbessern.“
Das würde die Ausgangsposition für den S04 deutlich verbessern, Thiaw auch in der kommenden Saison noch in seinen Reihen zu haben. Denn in der Bundesliga könnte er sich wieder mit den Besten messen und weiter reifen. Dafür will er in den verbleibenden 16 Spielen alles in die Waagschale werfen. Thiaw: „Ich würde gerne torgefährlicher werden und mit Schalke eine erfolgreiche Saison spielen. Für mich persönlich ist der Aufstieg das große Ziel.“