Was für ein Trubel an der Weser. Am Donnerstag hat Werder Bremen die Information über das eingeleitete Ermittlungsverfahren gegen seinen Trainer Anfang erhalten. Der Vorwurf: Anfang soll angeblich ein gefälschtes Impfdokument benutzen.
Dies hat der ehemalige Kölner dementiert, der Verein stellte sich hinter den Ex-Profi. Doch nun die Wende. Anfang trat bei Werder Bremen zurück, das wenige Stunden vor dem Heimspiel gegen den FC Schalke 04. Mittlerweile hat sich Werder-Manager Frank Baumann auf den vereinseigenen Kanälen ausführlich geäußert. Er betont: "Es gab viele Diskussionen in den letzten 36 Stunden. Es ist zu befürchten, dass sich das Verfahren hinziehen kann, dann hat es auch Auswirkungen auf den sportlichen Bereich und das Image des Vereins."
Dann ging Baumann ins Detail: "Es ist viel passiert in den letzten 24 Stunden. Markus hat uns zu Beginn versichert, dass nichts falsches getan wurde. Da muss man dem vielleicht wichtigsten Mitarbeiter im Verein auch dementsprechend einen Vertrauensvorschuss geben. Im Laufe des Freitags gab es weitere Entwicklungen und es gab eine neue Sachlage. Die Fakten haben sich etwas verändert. Der Vorwurf, der im Raum steht, der ist wirklich massiv. Das hat Dimensionen angenommen, wo wir als Verein auch überlegt haben, was die richtige Entscheidung ist. Dann hat Markus für sich eine Entscheidung getroffen, die sicher sehr ungewöhnlich ist. Ein Rücktritt eines Trainers am Spieltag, das hat es wohl so noch nicht gegeben. Trotzdem ist es wohl die richtige Entscheidung, um auch kurzfristig wieder eine gewisse Ruhe reinzubekommen."
Die Mannschaft wurde am Samstag informiert, Anfang verabschiedete sich persönlich, das Team habe den Rücktritt, "ruhig aufgenommen", wie Baumann erklärt. "Die Mannschaft hat die Berichte verfolgt, dass ein massiver Vorwurf im Raum stand. Vielen in der Truppe war auch bewusst, dass etwas dran ist an den Vorwürfen, kann es auch mit dem Trainer nicht weitergehen."
Mit Blick auf den Flutlicht-Knaller gegen Schalke hofft Baumann, dass die Mannschaft die Ereignisse der letzten Tage ausblenden kann: "Es wird Thema sein, aber die Spieler sind Profis und müssen sowas wegstecken. Sie müssen sich auf die Aufgabe fokussieren können. Alle Randerscheinungen müssen in den 90 Minuten ausgeblendet werden. Ich habe das Gefühl, dass die Mannschaft das verinnerlicht hat."