Der Bundesliga-Absteiger FC Schalke 04 ist finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet. Die Schulden des Traditionsklubs belaufen sich auf 217 Millionen Euro, S04 muss für die erste Zweitligasaison seit 30 Jahren gehörige Abstriche machen. Dazu gehört beispielsweise auch, [article=523285]dass eine Weiterbeschäftigung der Führungsspieler Sead Kolasinac und Klaas-Jan Huntelaar schlicht und einfach nicht möglich ist[/article] - auch wenn den Verein dies "sportlich wie menschlich", wie Sportvorstand Peter Knäbel erklärte, schmerzt.
Eine etwaige hohe Ablöse winkt beispielsweise für Topverdiener Mark Uth ebenfalls nicht, bei einem möglichen Wechsel des Stürmers ginge es höchstens darum, sich als Verein des hohen Spielergehalts sowie diverser Prämien zu entledigen.
Eine finanzielle Spritze könnte S04 jedoch zeitnah trotzdem bekommen - jedoch hat der im Raum stehende Betrag von 30 Millionen Euro, den die Königsblauen laut Informationen der "Bild" von einem Investor gezahlt bekommen würden, nichts mit der Fußballabteilung des Klubs zu tun. Es geht vielmehr um die Lizenz der Schalker in der europäischen League-of-Legends-Liga "LEC", die sie nun für die genannte Summe verscherbeln könnten - laut der "Bild" ist der Deal zu einem Großteil bereits fix. Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung relativierte dies zunächst.
Schalke: eSports-Initiative durch Tönnies und Jobst
Die Entscheidung, mit acht Millionen Euro in den vergleichsweise neuen Wirtschaftszweig "eSports" zu investieren, wurde seinerzeit auf Drängen von Ex-Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies sowie des scheidenden Vorstands Marketing, Alexander Jobst, gefällt. Wie die "Bild" schreibt, wäre Knäbel und Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers durchaus ein Verbleib Schalkes in der "LEC" lieb gewesen - so gilt die virtuelle Wettkampfliga als vielversprechendes Geschäft, aufgrund einer Wertsteigerung der Startlizenz würde sich der Verkaufspreis für diese offenbar bis 2025 auf 50 Millionen Euro erhöhen.
Jedoch schwebt Schalke in akuter Geldnot - die 30 Millionen Euro des Investors wären angesichts jüngster Verlustgeschäfte enorm wichtig. Ein Dorn im Auge des S04: Sämtliche Arbeitspapiere des eSports-Teams enden, was bedeutet, dass sechs Spieler und ein Analyst ablösefrei gehen können.