Ausgangslage: Der VfL Bochum hatte den Aufstieg in der eigenen Hand. Bei einem Sieg wäre die Bundesliga-Rückkehr besiegelt. Auch ein Punktverlust der SpVgg Greuther Fürth in Paderborn wäre gleichbedeutend mit dem Aufstieg. Für den 1. FC Nürnberg ging es dagegen sportlich um nichts mehr.
VfL-Trainer Thomas Reis musste allerdings den gelbgesperrten Kapitän Anthony Losilla ersetzen. Für den Franzosen rutschte Thomas Eisfeld in die Startelf. Ansonsten lief die gleiche Mannschaft auf, die den SSV Jahn Regensburg mit 5:1 geschlagen hatte.
Munterer Start: Beide Teams legten zackig los, wobei sich der 1. FC Nürnberg nicht vor dem Aufstiegskandidaten aus dem Ruhrpott versteckte. Rauschte Robert Zuljs Abschluss noch gut einen Meter über den Kasten (7.), so wurde es nach 16 Minuten auf der Gegenseite gefährlich. Johannes Geis schoss einen Freistoß gefährlich auf das kurze Eck und zwang VfL-Keeper Patrick Drewes zu einer ersten Parade.
Nürnberg besser: Am Drücker blieb jedoch der 1. FCN. Bochum agierte sehr passiv, durfte aufgrund der zwischenzeitlichen Führung des SC Paderborn aber vom Aufstieg träumen. Auf dem Platz lieferte Robin Hack das nächste Ausrufezeichen: Seinen 30-Meter-Kracher kratzte Drewes sehenswert aus dem Winkel (27.). In Paderborn hatte Greuther Fürth das Spiel derweil zu einem 2:1 zu seinen Gunsten gedreht und...
Folgerichtiger Rückstand: ...auch beim VfL selbst lief es in der 38. Minute nicht mehr nach Plan. Georg Margreitter setzte sich im Kopfballduell gegen Danilo Soares durch und köpfte aus rund sieben Metern zur 1:0-Führung ein. Die war gleichbedeutend mit dem verdienten Halbzeitergebnis. Paderborn hatte derweil gegen die Fürther zum 2:2 ausgeglichen. Der VfL war zeitweilig wieder erstklassig.
Zuljs Megachance: Auch nach der Pause bot der 1. FCN den Bochumern kaum Möglichkeiten, das Tor von Christian Mathenia in Gefahr zu bringen. Die erste bekam Zulj - und was für eine. Nach einem Freistoß von Thomas Eisfeld kam der Österreicher aus rund sieben Metern völlig frei zum Kopfball, setzte diesen aber drüber (59.). Das musste der Ausgleich sein. Greuther Fürth führte zu diesem Zeitpunkt mit 3:2 in Paderborn. Damit hatte sich der Aufstieg erst einmal wieder erledigt.
Fast-Tor-des-Monats: Dennoch waren es weiter vor allem die Franken, die offensiv Sehenswertes boten. Sichtlich befreit boten sie einige Kombinationen, von denen eine fast zu einem "Tor des Monats" geführt hätte. Tom Krauß drosch den Ball aus 19 Metern volley auf das Tor von Drewes. Der an diesem Nachmittag beste Bochumer machte sich ganz lang und klärte zur Ecke (64.). Seinen Vorderleuten fehlte es in der Offensive weiter an Durchschlagskraft.
VfL-Tor aus dem Nichts: Und dennoch kam der VfL Bochum völlig unverhofft zum Ausgleich. Bei Soares' Flanke von links verschätzte sich Mathenia folgenschwer, sodass Zulj aus kurzer Distanz zum 1:1 einköpfen konnte (75.). Damit bot sich dem VfL im Schlussspurt die Chance, mit einem Siegtreffer doch noch aufzusteigen.
Schlussspurt: Bochum kam in der Folge deutlich entschlossener daher und wollte den Sieg. Da machten die "Clubberer" allerdings nicht mit. Zwar boten sich dem VfL noch einige aussichtsreiche Chancen, allerdings blieben diese ungenutzt. So landete Eisfelds Freistoß in der Mauer (85.). Auch der eingewechselte Silvere Ganvoula konnte den Sieg nicht mehr eintüten. In der letzten Aktion des Spiels scheiterte er aus rund einem Meter an Mathenia (90. +5). So blieb es am Ende beim 1:1.
Fazit: Der VfL Bochum kommt beim 1. FC Nürnberg zu einem glücklichen 1:1 (0:1)-Unentschieden. Nach einer sehr passiven ersten Hälfte steigerte sich der VfL und entführt, unter Mithilfe von Mathenia, einen wichtigen Punkt aus dem Frankenland. Weil Greuther Fürth zeitgleich mit 4:2 beim SC Paderborn gewinnt, ist der VfL noch nicht aufgestiegen. Dennoch würde Bochum schon bei einem Remis in der kommenden Woche gegen den SV Sandhausen in die Bundesliga zurückkehren. Fehlen wird allerdings Robert Tesche, der in Nürnberg seine fünfte Gelbe Karte sah.
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