Startseite » Fußball » 2. Bundesliga

2. Bundesliga
VfL Bochum: Der große Jahresrückblick 2019, Teil 1

Foto: firo
VfL Bochum
VfL Bochum Logo
15:30
TSG 1899 Hoffenheim Logo
TSG 1899 Hoffenheim
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | Hilfe unter www.buwei.de | -w-

Beim Rückblick auf das Fußballjahr 2019 dürften die VfL-Fans am liebsten so schnell wie möglich die Sektkorken knallen lassen. Aber nicht wegen besonderen Momenten und schönen Erlebnissen, sondern um möglichst schnell das neue Jahr begrüßen zu können.

RevierSport blickt auf die vergangenen zwölf VfL-Monate zurück. Teil 1: Januar bis Juli.

Januar - Bochum und große Hoffnungen: Der schönste Monat dieses Fußballjahres aus VfL-Sicht. Denn es wird noch kein Fußball gespielt. Voller Zuversicht und Aufstiegsambitionen reist der VfL Bochum ins Trainingslager nach Marbella (Spanien). Stetiger Begleiter in den Köpfen: der Siegesrausch vom 3:2-Sieg beim 1. FC Köln. Auch wenn es niemand der Verantwortlichen im Verein aussprechen möchte: Bochum peilt den Aufstieg an, setzt sich intern das Ziel, Platz drei am Ende der Spielzeit zu erreichen. Spätestens nach den sieben Tage unter der spanischen Sonne in La Dama de Noche ist beim Pott-Klub riesige Euphorie angesagt: Lob für die Organisation, gute Trainingsarbeit, tolles Verhältnis zu den mitgereisten Fans. Am Ende gewinnt der VfL sogar den Pflichtspielauftakt mit 2:1 zuhause im West-Derby gegen den MSV Duisburg. Zu diesem Zeitpunkt ist Relegationsrang drei lediglich vier Punkte entfernt.

Februar

Bochum und der tiefe Fall: Februar - der kürzeste Monat des Jahres. Aus VfL-Sicht ist das auch die einzige positive Nachricht: Innerhalb von nur 28 Tagen reist der VfL Bochum sein zuvor aufgebautes Fundament mit beiden Händen ein und versinkt fast im totalen Chaos. Der arrogante Auftritt der Mannschaft bei der 0:3-Pleite bei Abstiegskandidat SV Sandhausen am 20. Spieltag markiert den Startschuss eines völlig verkorksten Fußballjahres. Zuhause gegen Paderborn und auswärts beim FC Ingolstadt folgen zwei weitere Pleiten. Vorläufiger Tiefpunkt: das anschließende 1:3 im eigenen Ruhrstadion gegen Holstein Kiel, bei dem der damalige Trainer Robin Dutt eine Fünferkette als taktische Ausrichtung versucht. Dieser Versuch bringt eine ohnehin schon verunsicherte Mannschaft endgültig zum Wackeln.

Und auch intern gibt es schlechte Neuigkeiten: Eigengewächs Jan Gyamerah verkündet, dass er seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird, wechselt später zum HSV. Gedanken an einen möglichen Aufstieg hegt in Bochum schon längst niemand mehr. Der tiefe Fall spülte den VfL Bochum auf Platz neun der Tabelle. 13 Zähler Rückstand nach oben, elf Punkte Vorsprung nach unten - der VfL im Niemandsland der Tabelle. Eine Situation, die die Negativspirale weiter voranführen sollte.

März

Bochum und die Bedeutungslosigkeit: Großes Verletzungspech, zwischenzeitlich fehlen zehn potenzielle Stammspieler und Leistungsträger, und der Horror-Monat Februar haben den VfL in die Bedeutungslosigkeit der zweiten Bundesliga gespült. Bereits zwei Monate vor Saisonende geht es für die Dutt-Elf nur noch um eine bessere Platzierung für mehr TV-Gelder. Selbst das vor der Saison ausgerufene Minimalziel Platz sieben ist in weite Ferne gerückt. Sportlich wähnte man sich nach dem 2:2 gegen Dynamo Dresden und dem 1:0-Sieg gegen Heidenheim auf dem Wege der Besserung, wurde beim 1:3 bei Arminia Bielefeld aber von der Realität eingeholt. Beim 0:0 zuhause gegen den HSV lässt man sich in Bochum für Einsatz und Kampf feiern. Mehr Gründe zur Freude gibt es auch nicht.

April

Bochum und der Anfang vom Ende: Nach der ernüchternden 1:2-Schlappe bei Jahn Regensburg muss sich der VfL doch noch mit dem Abstiegskampf beschäftigen. Auch weil das Thema Verletzungen einfach nicht abebben will. Längst müssen Jung-Profis wie Moritz Römling (damals 17) und Stelios Kokovas (damals 17) in der Startformation ran, weil sonst kein Spieler fit ist. Vor dem Spiel gegen Greuther Fürth ist Bochum auf Platz 13 in der Tabelle abgerutscht und hat nur noch acht Zähler Vorsprung vor Relegationsrang 16 - der Blick geht nach unten. Höhere Mächte müssen her.

Also kommt Vereinslegende Herbert Grönemeyer („Bochum“), löst sein Versprechen ein und singt live vor dem Anpfiff im Ruhrstadion. Der heilige Herbert hilft: Bochum gewinnt dank eines Last-Minute-Treffers von Lukas Hinterseer mit 3:2 gegen die Kleeblätter. Endlich mal wieder Ekstase in Bochum. Das 0:0 beim SV Darmstadt im Anschluss benötigt keiner weiteren Erwähnung in diesem Jahresrückblick, entscheidender ist dagegen die 3:2-Schlappe des VfL in letzter Sekunde beim FC Erzgebirge Aue.

Der nächste 17-Jährige debütiert im VfL-Dress: Armel Bella-Kotchap, ein hochveranlagter Innenverteidiger, von dem sich die VfL-Verantwortlichen einmal eine hohe Ablösesumme erhoffen. Bei seinem Profidebüt sieht Bella-Kotchap vor dem 0:1 nicht gut aus, vor dem entscheidenden Treffer, der die Pleite besiegelt, sieht aber ein Routinier mächtig alt aus: Tim Hoogland. Nicht zum ersten Mal patzt Hoogland, der Schalke einmal in der Champions League bei Real Madrid getroffen hat, entscheidend. Trainer Dutt verliert die Nerven, beschließt gemeinsam mit Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz („Die Mannschaft ist über dem Zenit“) die Einleitung eines radikalen Umbruchs im Sommer. Der Anfang von der nächsten negativen Eskalationsstufe.

Mai

Bochum und der Versuch des Neuanfangs: Aus den abschließenden drei Saisonspielen (4:2 gegen Magdeburg, 0:0 bei St. Pauli, 2:2 gegen Union Berlin) holt der VfL Bochum fünf Zähler und schafft einen einigermaßen versöhnlichen Saisonabschluss. Indes bricht im Teamgefüge der nächste Leistungsträger weg: Auch Lukas Hinterseer wechselt ablösfrei zum HSV - der 18-Tore-Mann hinterlässt eine große Lücke.

Nach dem 34. Spieltag verkündet der damalige Kapitän Stefano Celozzi, dass die Sport-Verantwortlichen nicht mehr mit ihm planen würden und er sich einen neuen Verein suchen solle. Dass der geplante Radikal-Umbruch von einem aussortierten Spieler zuerst verkündet wird und nicht von den Verantwortlichen, ist der passende Beginn für einen versuchten Neuanfang, der später scheitern wird. Auch Tim Hoogland, Robbie Kruse, Felix Dornebusch und Jannik Bandowski und Sidney Sam müssen neben den scheidenden Hinterseer und Gymaerah den Verein zum Saisonende verlassen.

Juni und Juli

Bochum und eine verkorkste Vorbereitung: „Wenn ihr so weitermacht, fahrt ihr das Ding voll gegen die Wand.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich ein tief enttäuschter Tim Hoogland beim Abschlussessen nach dem 2:2 gegen Union Berlin von den Verantwortlichen in Bochum. Seine finstere Zukunftsprognose sollte eintreffen. Neue Teamstruktur, neue Taktik, neue Spieler - alles sollte neu werden beim VfL Bochum. Das 4-1-4-1-System mit Thomas Eisfeld als alleinigen Sechser im defensiven Mittelfeld will Dutt in der Vorbereitung implementieren. Bochum startet als letztes Team der zweiten Bundesliga in die Sommer-Vorbereitung, holt für den ausgebooteten Celozzi den 20-jährigen Jordi Osei-Tutu, zuvor Nachwuchsspieler beim FC Arsenal.

Die weiteren Sommer-Neuzugänge zunächst: Saulo Decarli, Silvere Ganvoula (fest verpflichtet), Danny Blum, Patrick Drewes. In allen Testspielen gegen namhafte Gegner kann der VfL Bochum nicht gewinnen. Der versprochene Umbruch bleibt aus - und dann geht auch noch der Saisonstart mit einer 1:3-Pleite bei Jahn Regensburg komplett in die Hose. Unmittelbar im Anschluss rückt Dutt vom neuen System ab und kehrt zum bewährten 4-2-3-1 zurück.

Deine Reaktion zum Thema

Mannschaften

Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
14 TSG 1899 Hoffenheim 23 5 7 11 30:46 -16 22
15 FC St. Pauli 23 6 3 14 18:27 -9 21
16 VfL Bochum 23 4 5 14 23:46 -23 17
17 1. FC Heidenheim 23 4 3 16 27:47 -20 15
18 Holstein Kiel 23 3 4 16 34:59 -25 13
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
12 VfL Wolfsburg 12 3 5 4 22:22 0 14
13 Werder Bremen 11 3 4 4 15:20 -5 13
14 VfL Bochum 11 3 3 5 12:18 -6 12
15 TSG 1899 Hoffenheim 12 3 3 6 19:27 -8 12
16 Holstein Kiel 12 3 1 8 16:29 -13 10
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
15 Borussia Dortmund 11 2 2 7 12:23 -11 8
16 1. FC Union Berlin 12 2 2 8 10:24 -14 8
17 VfL Bochum 12 1 2 9 11:28 -17 5
18 Holstein Kiel 11 0 3 8 18:30 -12 3

Transfers

VfL Bochum

VfL Bochum

23 A
VfL Wolfsburg Logo
VfL Wolfsburg
Samstag, 22.02.2025 15:30 Uhr
1:1 (0:0)
24 H
TSG 1899 Hoffenheim Logo
TSG 1899 Hoffenheim
Samstag, 01.03.2025 15:30 Uhr
-:- (-:-)
25 A
FC Bayern München Logo
FC Bayern München
Samstag, 08.03.2025 15:30 Uhr
-:- (-:-)
24 H
TSG 1899 Hoffenheim Logo
TSG 1899 Hoffenheim
Samstag, 01.03.2025 15:30 Uhr
-:- (-:-)
23 A
VfL Wolfsburg Logo
VfL Wolfsburg
Samstag, 22.02.2025 15:30 Uhr
1:1 (0:0)
25 A
FC Bayern München Logo
FC Bayern München
Samstag, 08.03.2025 15:30 Uhr
-:- (-:-)

Torjäger

VfL Bochum

# Name Tore Min./Tore Tore/Sp.
1
Myron Boadu

Sturm

7 85 0,6
2
Matus Bero

Mittelfeld

3 548 0,2
# Name Tore Min./Tore Tore/Sp.
1
Myron Boadu

Sturm

4 78 0,8
2
Matus Bero

Mittelfeld

2 450 0,2
# Name Tore Min./Tore Tore/Sp.
1
Myron Boadu

Sturm

3 93 0,5
2
Dani de Wit

Mittelfeld

2 236 0,3
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel