Jordi Osei-Tutu erlebte beim VfL Bochum einen denkbar schlechten Start und das nicht aus sportlichen Gründen. In einem Testspiel gegen den FC St. Gallen Anfang Juli wurde die Leihgabe des FC Arsenal von seinem Gegenspieler rassistisch beleidigt.
Der 21-Jährige war geschockt, setzte sich unter Tränen auf den Rasen und musste von Mannschaftskollegen und seinem damaligen Trainer Robin Dutt aufgefangen werden.
„Das war das erste Mal, dass ich so etwas erlebte“, berichtet Osei-Tutu vier Monate später in einem Interview mit dem Portal Goal, "so etwas war mir noch nie passiert, also wusste ich nicht wie ich reagieren sollte.“
"Der Rückhalt war unglaublich'"
In der Folge stärkten sowohl der VfL Bochum als auch der FC Arsenal dem jungen Engländer öffentlich den Rücken und verurteilten jede Form des Rassismus. „Der Rückhalt von jedem war unglaublich“, erinnert sich Osei-Tutu, „jeder bei Bochum und Arsenal war so hilfsbereit. Es waren nicht nur Leute, die ich kannte, sondern Leute auf der ganzen Welt, die mich unterstützten.“
Auch sein Vater bot ihm Rat: „Er sagte, es ist etwas, das man im Leben leider erfährt. Es ist auch ihm passiert und er sagte, ich müsse mich lachend darüber hinwegsetzen, weiter spielen und mich von nichts unterkriegen lassen.“ Osei-Tutu nahm sich das zu Herzen: “Ich versuchte, es zu vergessen, sodass es nicht mehr in meinem Kopf ist, und ich denke, das ist mir gelungen.“
Nachdem der offensivhungrige Rechtsverteidiger zunächst größere Anpassungsprobleme und Defensivschwächen offenbarte, stand er in den letzten zwei Spielen des VfL Bochum wieder in der Startformation. Hoffentlich darf er sich nun voll und ganz auf das Sportliche konzentrieren. Das käme auch dem Tabellen-15. der 2. Bundesliga zugute.