Der ehemalige Fußball-Weltmeister Jürgen Klinsmann steht dem VfB Stuttgart weder für das Amt des Vorstandsvorsitzenden noch für eine andere Position im Verein zur Verfügung. Das teilte der 55-Jährige am Mittwoch in einer persönlichen Erklärung mit und begründete die Entscheidung mit der aktuellen Führungskonstellation des Zweitligisten und der seinem Empfinden nach mangelnden Dringlichkeit seitens des Vereins.
„Die gesamte Kommunikation und Korrespondenz sowohl mit dem Präsidialrat des VfB als auch mit einer Personal-Beratungsagentur aus München waren für mich nicht zielführend und ohne jegliche Dringlichkeit von Seiten des VfB“, schrieb Klinsmann in der von seinem Berater verbreiteten Stellungnahme. Demnach hatte er dem Club zuvor per E-Mail seinen Entschluss mitgeteilt. Eine Reaktion des VfB gab es am Mittwoch zunächst nicht.
Der 55-Jährige war zuletzt immer wieder für den neuen Posten des Vorstandsvorsitzenden der VfB Stuttgart AG gehandelt worden. Ende Juli hatte Klinsmann Kontakt zu seinem früheren Verein bestätigt und eine Rückkehr nach Stuttgart realistischer werden lassen.
Nun werde es keine weiteren Gespräche geben, teilte Klinsmann mit. „Dem VfB drücke ich selbstverständlich - wie immer - weiterhin alle Daumen und hoffe, dass er bald wieder in den Regionen spielt, wo er aufgrund seiner Möglichkeiten auch hingehört.“
Nach der abgebrochenen Mitgliederversammlung und dem Rücktritt von Präsident Wolfgang Dietrich war der Weltmeister von 1990 von verschiedener Seite - unter anderen von Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann - für einen verantwortungsvollen Posten bei den Stuttgartern ins Spiel gebracht worden. Ein neuer Präsident soll am 15. Dezember auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung gewählt werden.
Der Vorstand des VfB Stuttgart besteht derzeit aus Thomas Hitzlsperger (Sport), Stefan Heim (Finanzen, Verwaltung und Operations) und Jochen Röttgermann (Marketing und Vertrieb). Einen Vorstandsvorsitzenden gibt es nicht. dpa