Dank der besten Saisonleistung und eines Traumdebüts des neuen Abwehrchefs James Lawrence ist dem FC St. Pauli der erhoffte Befreiungsschlag in der 2. Fußball-Bundesliga geglückt. Die Kiezkicker kamen am Montagabend durch die Treffer von Neuzugang Lawrence (49. Minute) und Christian Conteh (66.) zu einem 2:1 (0:0) gegen Holstein Kiel und verließen damit die Abstiegsränge. Der Treffer durch Makana Baku (81.) war für die Kieler zum Abschluss des 4. Spieltags in einem packenden Nordduell zu wenig.
Die vom ehemaligen St.-Pauli-Coach André Schubert trainierten Störche, die ebenfalls vier Zähler auf dem Konto haben, verpassten es dagegen, sich in der Tabelle weiter nach oben zu orientieren.
Paulis Trainer Jos Luhukay hatte sich trotz des Holperstarts zuletzt optimistisch gezeigt und sein Team auf einem „richtig guten Weg“ gewähnt. Und als ob sie dies beweisen wollten, begannen die Kiezkicker mit den beiden Neuen Lawrence und Matt Penney in der Startelf agil, dominant und mit einem klaren Plus an Ballbesitz.
Oft angetrieben von Flügelflitzer Ryo Miyaichi suchten die Hausherren vor 29 546 Zuschauern im ausverkauften Millerntorstadion den Weg nach vorn und kamen so auch zu Chancen. Die besten davon vergaben im ersten Durchgang Dimitrios Diamantakos (11.) und Mats Möller Daehli (18.), deren Schüsse jeweils abgeblockt wurden. Hinten sorgte der vom RSC Anderlecht geholte Waliser Lawrence für Ordnung und Stabilität. Und wenn die Kieler doch einmal durchkamen, blieben sie wie bei den Versuchen von Lion Lauberbach (5.), Jae Sung Lee (22.) und David Atanga (48.) lange zu harmlos.
Dies änderte sich erst nach der verdienten St.-Pauli-Führung durch Lawrence, der Kiels Keeper Dominik Reimann unglücklich aussehen ließ und per Kopf ins lange Eck traf. Nun wurden die Aktionen der Gäste konsequenter und zielgerichteter, der Ausgleich schien nahe. Doch weder der starke Jae Sung Lee (57.), dessen Kopfball St. Paulis Torhüter Robin Himmelmann glänzend parierte, noch Janni Serra (60.) mit einem Schuss an den Innenpfosten hatten das nötige Abschlussglück.
Ganz anders die Gastgeber, denen sich immer wieder gute Kontersituationen boten und die eine davon durch Conteh zum 2:0 nutzten. Nach dem Anschlusstreffer durch Baku wurden die letzten zehn Minuten nochmals zur Zitterpartie für die Hamburger, die sie mit Glück überstanden. dpa