Emotional angefasst und mit brüchiger Stimme hat Robin Dutt (54) auf der Pressekonferenz nach dem Spiel des VfL Bochum gegen Wehen Wiesbaden an einen Rücktritt vom Amt des Cheftrainers nachgedacht. Der Grund: Die desolate und bodenlose Vorstellung seiner Mannschaft im ersten Durchgang gegen Wehen Wiesbaden.
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Möglicher Rücktritt? Gespräch soll Entscheidung bringen
Dutt: „Ich werde morgen ein Gespräch mit Sebastian Schindzielorz suchen und dann sollten wir uns grundlegend austauschen, vor allem über meine Position. Wenn meine Mannschaft so auftritt, wie in der ersten Halbzeit, zum Teil wirklich schlecht spielt, dann haben wir Fehleinschätzungen gemacht. Es hilft nichts mit einem angezählten Trainer weiterzumachen.“
Seine Aussagen begründete Dutt ebenfalls: „Ich möchte meinen eigenen Weg gehen und nicht rumeiern. Ich muss nicht warten, bis alle auf die Barrikaden gehen. Wenn wir uns morgen unterhalten und sagen, wir haben einen gemeinsamen Weg, dann haben wir ihn. Aber ich will nicht rumeiern, bis das übliche Szenario losgeht.“
Riemann: „Einfach mal die Fresse halten“
Auf RS-Nachfrage sagte Dutt, dass es mit einem Rücktritt noch nicht so weit sei und das Gespräch mit Schindzielorz ergebnisoffen sei. Der Geschäftsführer Sport äußerte sich unmittelbar nach der denkwürdigen Dutt-PK: „Wir werden uns morgen ergebnisoffen zusammensetzen und danach weitersehen. Robin und ich haben seit 18 Monaten ein sehr gutes Verhältnis.“ In Bezug auf die von Dutt angesprochenen Fehleinschätzungen sagte Schindzielorz: „Wir haben Wertschätzung füreinander, haben gemeinsam Entscheidungen getroffen und stehen diesbezüglich auch zueinander.“ Ob es morgen bereits eine offizielle Erklärung geben wird, ließ Schindzielorz offen.
Laut Dutt habe es von Schindzielorz in der Halbzeit eine emotionale Rede gegeben. Torwart Manuel Riemann sprach nach dem Abpfiff davon, dass im Training über einiges hinweggesehen würde, dass jüngere Spieler Ratschläge von erfahrenen Akteuren nicht annehmen würden und „zurückmeckern“ würden. „Dann muss mann auch liefern“, sagte Riemann und zeigte auf, dass es Probleme im Innenleben der Mannschaft gibt. Sein Schlusswort: „Einfach mal die Fresse halten.“