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Hecking und Boldt versuchen Zweifel am neuen HSV zu zerstreuen

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Trainer Hecking und Sportvorstand Boldt glauben, dass der neue HSV trotz des holprigen Saisonstarts besser ist als der alte. Sie heben daher die positiven Dinge vom 1:1-Auftaktspiel gegen Darmstadt hervor und wollen darauf für die Zukunft aufbauen.

Neue Spielzeit, neues Team, alte Probleme? Nach dem in letzter Sekunde verhinderten Saison-Fehlstart bemühten sich die Verantwortlichen, die Hoffnung auf einen erfolgreichen Neuanfang beim HSV zu schüren. „Dass noch nicht alles Tiki-Taka-Fußball war, ist klar. Aber ich bin nicht der Typ, der immer nur das Negative sucht. Und ich bin auch nicht naiv, um zu sagen, alles war gut“, erklärte Sportvorstand Jonas Boldt nach dem 1:1 (0:0) der Hamburger in der 2. Fußball-Bundesliga gegen Darmstadt 98. Neu-Trainer Dieter Hecking verwies auf die „tolle Moral“, die mit Aaron Hunts Foulelfmeter-Tor in der achten Minute der Nachspielzeit belohnt wurde.

„Ich will nichts schönreden, aber die Mannschaft ist nicht nach dem Rückstand eingebrochen“, betonte Hecking, gab zugleich aber zu, dass sie nicht mehr die Präsenz der guten ersten Halbzeit hatte. Der 54 Jahre alte Coach wertete den Teilerfolg als „Punkt für die Moral“ und betonte: „Erfolg tut gut, aber man benötigt Zeit.“ Zugleich wies er darauf hin, dass er mit seiner Arbeit, die vielen neuen Spieler zu integrieren, erst am Anfang stehe. „Noch einmal: Das Ganze braucht Zeit. Und wer das nicht begreift, dem kann ich nicht helfen“, sagte Hecking am Montag nach einer lockeren Einheit im Volkspark.

Tatsächlich erinnerte beim neuen HSV auch mit sechs Zugängen in der Startelf am Sonntag einiges an die völlig verkorkste Rückrunde der abgelaufenen Saison, als die Akteure den sicher geglaubten Aufstieg verspielten. Wie 2018/19 ließen die Hanseaten in den ersten 45 Minuten mehrere Topchancen aus und waren nach dem plötzlichen Rückstand durch Tim Skarke (46.) kaum mehr in der Lage, echte Einschussmöglichkeiten herauszuspielen.

Sportvorstand Boldt widersprach angesichts der deutlichen Vorteile (24:8 Torschüsse, 62 Prozent Ballbesitz) allerdings der These, der runderneuerte HSV (11 Zu-, 9 Abgänge) gleiche einem Abziehbild des alten, wie das Fachmagazin „Kicker“ (Montag) befand. „Ich sehe das anders und fand die HSV-Spiele in der Rückrunde wirklich nicht sehr ansehnlich. Gegen Darmstadt war die Moral aber sehr erfreulich. Und ich hatte jederzeit das Gefühl, dass wir noch eine Chance bekommen.“

Sie kam tatsächlich fast mit dem Schlusspfiff, als nach einer Attacke von Dario Dumic an Manuel Wintzheimer Referee Robert Hartmann nach Videobeweis auf den Punkt zeigte. Kapitän Hunt schnappte sich den Ball und donnerte ihn mit Wucht in die Maschen. „Es war nicht der erste Elfmeter, den ich schieße, auch nicht der erste Elfmeter mit dem Schlusspfiff“, sagte der Mittelfeldakteur. Anders als im Vorjahr beim 0:3 gegen Holstein Kiel blieb den Hanseaten dadurch wenigstens ein kapitaler Fehlstart erspart.

Was aber macht Hoffnung, dass der Mitfavorit im Aufstiegskampf tatsächlich ein ernsthaftes Wort mitreden kann? Neuzugang Adrian Fein überzeugte als bester Mann gegen Darmstadt. Der eingewechselte David Kinsombi hat sich nach seinem Muskelfaserriss herangearbeitet und brachte wie Sonny Kittel neuen Schwung. In Ewerton und Timo Letschert stehen zwei weitere Neue kurz vor ihrer Premiere. Und auch das für 2,5 Millionen Euro vom FC Arsenal geholte englische Talent Xavier Amaechi könnte schon bald eine starke Alternative sein. dpa

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