„Wenn er mit mir sprechen will, dann werde ich mit ihm sprechen. Diese Situation wird bestimmt auch noch kommen“, sagte Boldt in einem am Montag verbreiteten Interview von „Spox“ und „Goal“. Aktuell bestehe jedoch keine Eile, weil die mit dem Aufsichtsrat des Fußball-Zweitligisten abgestimmten Themen mit Kühne nichts zu tun hätten. „Wir haben ein abgesegnetes Budget, in dessen Rahmen ich mich in Absprache mit dem Aufsichtsrat bewege“, erklärte Boldt.
Seine vordringliche Aufgabe beim HSV sei es gewesen, „ein Trainerteam zu finden, Strukturen um- und eine Mannschaft aufzubauen, betonte der Sportvorstand. Ich bin in der Pflicht zu liefern und nicht zu fordern“, betonte der aus Leverkusen zum HSV gekommene 37-Jährige.
Der 82 Jahre alte Unternehmer Kühne ist größter Einzelaktionär, er besitzt 20,57 Prozent Anteile an der Fußball AG. Der HSV e.V. hält 76,19 Prozent und gibt in der AG den Ton an. Derzeit stehen noch 1,09 Prozent der Anteile zum Verkauf. Das reicht Kühne nicht. Er möchte - bisher vergeblich - „acht bis zehn, je nach Bedarf“, wie er betonte.
Zudem ist Kühne HSV-Fan und -Kritiker zugleich. Vor allem nach dem im Mai verpassten Wiederaufstieg in die Bundesliga war der Milliardär verstimmt. Kürzlich hatte er sich in einem Interview der Wochenzeitung „Die Zeit“ unzufrieden mit dem Stand der HSV-Transfers gezeigt und damit auch Boldts Aufgabengebiet tangiert: „Noch scheint mir die Mannschaft 'kunterbunt zusammengewürfelt' zu sein, aber ich hoffe, es wird Sportvorstand und Trainer gelingen, daraus ein starkes Team zu formen. Das wünsche ich mir wenigstens sehr“, ließ Kühne wissen. dpa