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[article=403998]In einem Internet-Beitrag griff der ehemalige MSV-Spieler Voss den aktuellen Sportchef der Duisburger an und schießt gegen Grlic[/article]: "Da wir nun schon den zweiten Trainer diese Saison haben, und ich finde sowohl Ilia Gruev als auch Torsten Lieberknecht sind sehr wohl fähige Trainer, muss man mal fragen, wer ist eigentlich Baumeister dieses desaströsen MSV? Keine klare Linie, Fehleinkäufe, eine klar erkennbare sportliche Philosophie nicht vorhanden. Wofür steht der MSV? Keiner weiß es."
Unterstützung erhielt Voss von Ex-MSV-Profi Ferenc Schmidt (55). "Wenn jemand in verantwortlicher Position ist, und das sind Grlic, Wald und die anderen, wie sie sonst alle heißen, der muss sich auch von außen, also von den Fans und Medien auch messen lassen. Es kann nicht sein, dass immer nur die Trainer an der schlechten Situation Schuld sind", betont Schmidt.
Nun erhalten Voss und Schmidt Unterstützung aus Polen. Tomasz Hajto meldet sich zu Wort. Der 46-Jährige spielte zwischen 1997 und 2000 für die Zebras. Nun macht er sich große Sorgen um seinen Ex-Klub und den Schuldigen für die missliche Lage hat der populäre "Gianni" schon gefunden. "Vorweg: Grlic hat für den MSV in den sieben Jahren auch gute Dinge bewirkt. Er ist aufgestiegen und nach dem Abstieg wieder hoch gegangen. Das ist schon gut. Aber man muss die sieben Jahre von Grlic als Manager beim MSV im Ganzen bewerten. Und da muss ich sagen, dass mir viele Dinge auf- und vor allem missfallen. Ich frage: Welche Spieler hat Grlic in seiner Zeit verkauft, die dem MSV gutes Geld eingebracht haben? Mir fällt da auf Anhieb kein Spieler ein. Das ist für einen Manager ein miserables Zeugnis. Weiter: Welche Transfers hat er zuletzt getätigt, die gepasst haben. Einen John Verhoek? Er ist meines Wissens nach der Bestverdiener in Duisburg und ist gekommen, um Tore zu schießen. Seine Bilanz in der Hinrunde: kein Treffer! Da muss sich der Manager aber gewaltig hinterfragen, nach welchen Kriterien er seine Transfers tätigt."
Hajto sieht keine klare Linie, keine Philosophie in Grlics Arbeit
Hajto, der in Polen mittlerweile als TV-Experte sehr gefragt ist, appelliert an Grlic seine eigene Arbeit zu hinterfragen. "Er hat in sieben Jahren sechs Trainer gehabt und jede Saison sehr viele Spieler abgegeben und neue Jungs dazugeholt. Diese ganzen Transfers sind Misch-Masch, ohne nachhaltiges Arbeiten. Ich sehe da wirklich keine klare Linie, keine Philosophie. Wenn du aufsteigst, muss das Ziel sein die Liga zu halten, im nächsten Jahr den nächsten Schritt zu machen und dann anzugreifen. Aber beim MSV werden die Bälle immer nur lang nach vorne gehauen, so kannst du keinen Schritt vorwärts kommen. Wenn das die Philosophie des Sportdirektors ist, dann gute Nacht." Hajto ergänzt: "Grlic muss Eier zeigen und gehen. Er muss Verantwortung für die MSV-Misere übernehmen. Es kann doch nicht sein, dass er da einen Rentenvertrag besitzt und machen kann, was er will. Er ist kein Reiner Calmund, kein Uli Hoeneß, kein Rudi Assauer oder Willi Lemke."
Den MSV-Fans wünscht Hajto ein positives, neues Jahr: "Die Fans tun mir am meisten leid. Duisburg hat so viel Potential, so geile Fans, die immer für ihren Verein da sind und mitleiden. Ich weiß, wovon ich spreche. Ich wünsche diesen Menschen nur das Beste und in ein paar Jahren die Rückkehr in die Bundesliga. Denn da gehört der MSV Duisburg hin."
Autor: Krystian Wozniak
Die Trainer unter Sportdirektor Ivica Grlic
28. Oktober 2011 bis 25. August 2012: Oliver Reck
3. September 2012 bis 1. Juli 2013: Kosta Runjaic
8. Juli 2013 bis 30. Juni 2014: Karsten Baumann
1. Juli 2014 bis 2. November 2015: Gino Lettieri
3. November 2015 bis 1. Oktober 2018: Ilia Gruev
2. Oktober 2018 bis ?: Torsten Lieberknecht
