Keita-Ruel wechselte erst zur laufenden Saison vom Drittligisten SC Fortuna Köln ins Frankenland. In Fürth konnte sich der gebürtige Franzose, der in Wuppertal aufgewachsen ist, schnell einleben. Und das sowohl neben, als auch auf dem Platz.
Fürth holte in den ersten beiden Begegnungen der 2. Bundesliga vier Punkte. Keita-Ruel steuerte beim Auftaktsieg gegen den SV Sandhausen (3:1) gleich zwei Tore bei und avancierte zum Mann des Spiels. Auch am 2. Spieltag beim 1:1 in Ingolstadt zeigte der Stürmer eine gute Leistung.
RevierSport hat am Sonntagabend mit der bulligen, schnellen Fürther Nummer zehn Keita-Ruel über das Spiel gegen Borussia Dortmund und seine Ziele mit Greuther Fürth gesprochen.
Daniel Keita-Ruel, wie haben Sie auf das Los Borussia Dortmund reagiert?
Ich habe zum Zeitpunkt der Auslosung noch bei Fortuna Köln gespielt. Mein Wechsel nach Fürth war da noch längst nicht in trockenen Tüchern. Deshalb habe ich die Auslosung nicht so richtig wahrgenommen. Als ich dann nach Fürth gewechselt bin, wurde mir noch einmal vor Augen gehalten gegen wen es im DFB-Pokal geht. Ich habe mich riesig gefreut. Denn ich liebe es mich mit den Besten zu messen und Borussia Dortmund gehört zweifelsohne zur dieser Kategorie.
Glauben Sie, dass Fürth am Montagabend Dortmund aus dem Pokal werfen kann?
Warum nicht? Der Pokal hat ja bekanntlich seine eigenen Gesetze. Das hat man auch schon in den letzten Tagen gesehen. Wer hätte gedacht, dass der SSV Ulm Titelverteidiger Eintracht Frankfurt rauswirft? In einem Spiel ist alles möglich. Wir werden mit der Unterstützung unserer Fans alles dafür geben, um das Fußball-Wunder zu schaffen und Borussia Dortmund zu besiegen. Klar ist aber auch, dass der BVB der klare Favorit ist. Das ist einer der besten Klubs in ganz Europa.
Es könnte gut sein, dass Ihr Gegenspieler am Montag Abdou Diallo heißen wird. Er hat Dortmund 28 Millionen Euro gekostet. Ihr Marktwert liegt bei 350.000 Euro. Macht diese Ablösesumme für Ihren französischen Landsmann auf Sie Eindruck?
Ganz ehrlich: überhaupt nicht! Ich kenne den Spieler gar nicht. Und es juckt mich auch nicht, wie teuer er war. Von mir aus kann er auch 200 Millionen Euro gekostet haben. Das Spiel wird in 90 oder 120 Minuten auf dem Rasen entschieden. Da spielen Ablösesummen keine Rolle.
Sie sind gebürtiger Franzose. Fühlen Sie sich eigentlich auch als Fußball-Weltmeister?
Ja, meine Mutter ist Französin und ich beherrsche auch die Sprache perfekt. Als Weltmeister fühle ich mich aber nicht, weil ich nicht zum Kader gehört und keinen Anteil am Titel habe. Aber ich habe mich natürlich riesig gefreut, dass Frankreich Weltmeister wurde.
Wie erklären Sie sich eigentlich den guten Saisonstart der Fürther? Was ist in dieser Serie noch möglich?
Dass wir aktuell erfolgreich sind, hat natürlich seine Gründe. Vor allem der große Zusammenhalt in Fürth ist ein Grund für den Erfolg. Wir sind eine echte Mannschaft, ein Team! Wenn jeder weiter an seine Grenzen geht und für den anderen da ist, dann werden wir noch viele Spiele erfolgreich bestreiten. Am Ende werden wir sehen, wohin uns unsere Leistungen bringen werden.
Sie haben von der Oberliga bis zur 2. Bundesliga immer Ihre Tore gemacht. War es nun ein große Umstellung von Liga drei auf zwei?
Für mich ist es kein Unterschied, ob Liga drei, zwei oder eins. Wenn ich die Möglichkeiten bekomme, mache ich die Dinger rein. Ich will einfach in jedem Training und Spiel 110 Prozent geben. Das ist meine Lebenseinstellung und diese treibt mich nach vorne und hoffentlich noch zu vielen Toren.
Autor: Krystian Wozniak