Zwei Jahre lang hat Simon Terodde viele und wichtige Tore für den VfL Bochum geschossen, seit 18 Jahren trägt Patrick Fabian das Bochumer Trikot. Beide sind seit der relativ kurzen gemeinsamen Zeit an der Castroper Straße gut befreundet, beide könnten sich am Samstag als Gegner gegenüberstehen, wenn der 1. FC Köln in Bochum aufkreuzt. Dieses Duell ist aber alles andere als wahrscheinlich.
Patrick Fabian hat schon drei Kreuzbandrisse erlitten
Patrick Fabian (30) hat noch in der Endphase der vergangenen Spielzeit seinen Vertrag um ein Jahr verlängert. Er ist nach drei Kreuzbandrissen und zig weiteren Verletzungen der große Schmerzensmann des VfL und gleichzeitig ein Musterbeispiel für Engagement, Leidensfähigkeit und Behauptungswillen. Man darf davon ausgehen, dass „Patti“ seine Profikarriere dort, wo sie begann, auch ausklingen lässt, nämlich in dieser Stadt. Obwohl er im vergangenen Winter, als Fabian niemand mehr zu vermissen schien, das VfL-Schiff aber zusehends ins Schlingern geriet, ein kleines Stückchen persönliche Emotionalität herausnahm und sich etwas Distanz zu seinem Tun verschaffte. „Mein Lebensglück hängt davon allein nicht ab“, sagte der Menschen- und Hundefreund, dessen Horizont nicht auf das gut abgekreidete Viereck begrenzt ist. Gemünzt war das auf den ewigen Konkurrenzkampf um einen Platz in der Startelf.
Dann wurde der meinungsstarke Ex-Kapitän zurück ins Boot geholt, das schließlich ganz allmählich wieder in ruhigeres Fahrwasser geriet.
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Ehrgeizig ist er wie eh’ und je, vor allem aber den Jüngeren ein Beispiel in Sachen Professionalität, Einstellung und Hingabe. Dass Patrick Fabian am Samstag spielen wird, ist indes nach den bisherigen Eindrücken in dieser Vorbereitung nicht sehr wahrscheinlich.Simon Terodde, ebenfalls 30, ist noch vor ein paar Wochen wie selbstverständlich davon ausgegangen, den Kölner Angriff in die neue Saison zu führen. „Ich freue mich auf das Duell mit Freund und Legende Patrick Fabian“, hatte der gebürtige Bocholter gesagt. Und zum Trainingsauftakt unter Markus Anfang wusste der Torjäger, was zu tun war: „Jetzt geht es darum, sich dem neuen Trainer zu zeigen.“
Wie sich Markus Anfang letztlich entscheiden wird, ist noch offen. Viele Beobachter in Köln glauben, dass Jhon Cordoba nach einer unglücklichen Saison am Rhein nun im Duell der zentralen Angreifer die Nase vorne hat und Simon Terodde vorerst nur die Rolle des Edeljokers bleiben wird.
In diesem Fall würden die beiden Freunde nicht in die Verlegenheit kommen, sich auf dem Rasen beharken zu müssen. Aufeinander treffen werden sie sowieso.