Mit einem 3:2-Sieg hat sich der 1. FC Köln den Titel beim NRW-Traditionsmasters gesichert. Bei der 18. Ausgabe des Turniers in der Mülheimer Westenergie-Sporthalle sorgte Silvio Pagano mit seinem Tor im Endspiel gegen Rot-Weiss Essen für die Entscheidung - zwei Sekunden vor dem Ertönen der Schluss-Sirene. Zudem trafen die früheren Bundesliga-Profis Holger Gaismayer und Marcel Risse im Finale.
"Das war ein fantastisches Turnier, das wir letztlich verdient gewonnen haben", freute sich der Kölner Teamchef Stephan Engels, der 1983 den DFB-Pokal mit dem FC gewonnen hatte. "Wir haben den besten Fußball gespielt und hatten eine gute Mischung aus Jung und Alt im Kader."
Derweil schrammte Rot-Weiss Essen knapp am zweiten Sieg in Serie beim Traditionsmasters vorbei. "Niederlagen sind nie schön. Aber ich denke, wir haben den Zuschauern ein ansehnliches Finale geboten. Es hat uns großen Spaß bereitet", ärgerte sich RWE-Stürmer Marwin Studtrucker, der mit fünf Treffern zum bester Torjäger des Turniers geehrt wurde. Sein Teamkollege Dennis Grüger durfte sich über die Auszeichnung zum besten Torhüter freuen. Zum besten Spieler wählte die Jury Kölns Risse.
Rund sechs Stunden lang bekamen die 2500 Zuschauer in der ausverkauften Halle Ü32-Fußball auf einem beachtlichen Niveau geboten. Die Kölner waren mit einem Sieg im Halbfinale gegen die Mülheim Allstars ins Endspiel eingezogen. Auch da profitierte der FC bereits von einem Lucky Punch, 13 Sekunden vor Ablauf der Uhr fiel der Siegtreffer gegen die Lokal-Auswahl.
RWE lieferte sich in der Runde der letzten Vier das wohl rassigste Duell des Tages. Die Wiederauflage des Finales von 2024 gegen Schalke 04 stellte die familiäre Atmosphäre auf dem Kunstrasen und den Rängen zwischenzeitlich auf die Probe. Es wurde diskutiert und gestichelt - letztlich blieb alles in einem friedlichen Rahmen.
Und so zogen die Gelsenkirchener ein positives Fazit. "Das Traditionsmasters ist immer ein toller Start ins Jahr", sagte die für die Traditionself verantwortliche Vereinslegende Olaf Thon. Dass die Königsblauen nach dem Halbfinale auch das Neunmeterschießen um Platz drei gegen die Mülheim Allstars verloren, konnte der Weltmeister von 1990 verschmerzen. "Natürlich wollen alle Teilnehmer so erfolgreich wie möglich abschneiden. Doch in erster Linie wollen die Zuschauer Spektakel sehen - und das wird hier geboten."
Getrübt wurde die Stimmung im Schalker Lager durch den Tod von Gerd "Pele" Nowak. Die langjährige gute Seele der Traditionsmannschaft war am Neujahrstag verstorben. "Es ist sehr traurig, dass er nicht mehr da ist", sagte Thon. Zu Ehren Nowaks liefen die Schalker mit einem Trauerflor auf.
Vorzeitig aus dem Turnier verabschieden musste sich neben dem VfL Bochum, der SG Wattenscheid 09 und Rot-Weiß Oberhausen der MSV Duisburg. Zebra-Ikone Bernard Dietz freute sich dennoch, "alte Weggefährten zu treffen. Wenn Ruhrgebiets-Fußballgrößen aus verschiedenen Generationen einmal im Jahr in Mülheim zusammenkommen, ist das etwas ganz Besonderes."
Das sah man offenbar auch beim 1. FC Köln so. Teamchef Engels hoffte, "dass wir als Titelverteidiger im nächsten Jahr wieder teilnehmen dürfen".