Bis zur Partie beim MSV bissen sich in der laufenden Spielzeit bereits zehn Mannschaften die Zähne am 23-jährigen Schlussmann aus, der gemeinsam mit seinen Vorderleuten die stärkste Defensive der 2. Liga bildet. Die Duisburger bekamen die Abwehrstärke der Sandhausener in ihrer brutalsten Art und Weise zu spüren und gingen nach einer schwachen Darbietung mit 0:2 (0:1) als verdienter Verlierer vom Platz.
Schuhen schob allen Offensivbemühungen der Meidericher einen Riegel vor und bewahrte die Weiße Weste zum elften Mal in dieser Saison. Mit nach wie vor 28 Gegentoren dürfte sich der Ex-Kölner durchaus in den Fokus anderer Klubs spielen - weniger als 30 Treffer hat bis zum 30. Spieltag kein anderes Team hinnehmen müssen. Die erst am Sonntag spielende Eintracht aus Braunschweig steht bei aktuell 32, der Tabellenführer aus Düsseldorf gar bei 37 kassierten Toren.
Dass der SV Sandhausen den ersten Dreier seit dem 16. Februar - 1:0-Sieg beim 1. FC Kaiserslautern - einfahren konnte, lag vor allem am herausragend reagierenden Marcel Schuhen. Mit seinen Glanzparaden in den Minuten 67, 82 und 86 trieb er die MSV-Offensive zur Weißglut und brachte der Gruev-Elf die nächste Niederlage bei. Weder Boris Tashchy noch Stanislav Iljutcenko oder Kingsely Onuegbu fanden ein Mittel, um den 1,88 m großen Torhüter zu überwinden.
"Heute war es eine geschlossene Mannschaftsleistung", wollte er den 2:0-Erfolg nach einer kämpferischen Vorstellung nicht nur für sich verbuchen. Der 23-Jährige weiter: "Wir haben zwei völlig unterschiedliche Leistungen gesehen. In der ersten Halbzeit hätten wir den Deckel draufmachen müssen. Wir hatten gefühlt fünf, sechs Riesenchancen." Doch dass das Spiel aufgrund der vielen von ihm vereitelten Großchancen hätte noch kippen können, musste Schuhen neidlos anerkennen: "Duisburg war in der zweiten Halbzeit klar besser, das muss man ehrlich zugeben."
Abstieg immer noch möglich
Das sah auch SVS-Trainer Kenan Kocak so und bedankte sich für die drei Zähler insbesondere bei seinem Schlussmann. Auf die Frage, ob Schuhen das Spiel mitentschieden habe, sagte der 37-Jährige: "Mit Sicherheit." Zur Vorstellung seiner Nummer 1 fügte er hinzu: "Wir konnten uns auf Marcel Schuhen verlassen, der uns im Spiel gehalten hat. Man muss für die Leistung ein Lob aussprechen und ihm Respekt zollen."
Wie wichtig dieser Sieg noch werden könnte, betonte der Torwart der zuletzt in sechs Spielen sieglosen Sandhausener abschließend auch noch. "Wir sind in einer verrückten Liga, da ist jeder Punkt wichtig", stellte er mit einem breiten Grinsen fest. Durch die drei zusätzlich erspielten Zähler liegt Sandhausen mit 41 Punkten aktuell auf dem achten Platz, in Sicherheit wiegen können sie sich vier Spieltage vor Schluss damit aber immer noch nicht. Es sei denn, Schuhen hält die Null auch weiterhin.