Der Halbzeittitel als nachträgliches Geburtstagsgeschenk? Es wäre für Fortunas Düsseldorfs Cheftrainer Friedhelm Funkel, der am Sonntag seinen 64. Geburtstag gefeiert hatte, am Montagabend zu schön gewesen. Eine Halbzeit agierten seine Mannen im Spitzenspiel der 2. Fußball-Bundesliga gegen den 1. FC Nürnberg dominant, mussten danach aber durch Tobias Werner und Georg Margreitter späte Treffer zum 0:2 (0:0) schlucken. Zur Zweitliga-Halbzeit führt damit Holstein Kiel vor Nürnberg, die Düsseldorfer sind nur noch Tabellendritter.
Trainer Funkel setzte vor 22 248 Zuschauern in der Arena wieder auf Gladbach-Leihgabe Florian Neuhaus im defensiven Mittelfeld, der zuletzt eine Sperre von drei Pflichtspielen abzusitzen hatte. Mit dem agilen Benito Raman auf der rechten Offensivseite vornweg hatte die Fortuna in Halbzeit eins die Partie sicher im Griff. Die Gastgeber brannten zwar kein Feuerwerk ab, zeigten aber dennoch eine gute Vorstellung. Und ein 1:0 war allemal drin. Der mutige Seitfallzieher von Lukas Schmitz im Nürnberger Strafraum verfehlte nach einer weiten Hereingabe von Raman das Ziel (16. Min.). Näher am Führungstreffer war lediglich der Belgier Raman. Vortrefflich per Heber von Rouwen Hennings bedient steuerte die Leihgabe von Standard Lüttich auf Club-Torsteher Fabian Bredlow zu, schoss dem Nürnberger aber den Ball in die Arme.
Von Zweitliga-Torjäger Mikael Ishak war in Halbzeit eins lediglich ein Tiefschlag gegen Fortunas Abwehrrecke Kaan Ayhan zu sehen. Der schwedische Nationalspieler hatte, wie auch seine Kollegen, im Vorwärtsgang nichts zu bieten. Düsseldorfs Torhüter Raphael Wolf musste bis zur Halbzeit nicht einen gefährlichen Ball der Gäste entschärfen.
Erst nach einer guten Stunde wollte auch der Club ein wenig mitspielen. Dann aber auch gefährlich. Tobias Werners Doppelchance im Zusammenspiel mit dem Kameruner Edgar Salli hätte aus dem Nichts und aus abseitsverdächtiger Position die Partie fast auf den Kopf gestellt. Doch Salli erwischte Werners Hereingabe im Fallen frei vor Torsteher Wolf nicht richtig. Vier Minuten später setzte Hanno Behrens die Kugel mit einem schönen Drehschuss an den rechten Düsseldorfer Pfosten.
Und dann war in der 67. Minute tätsächlich, im dritten Versuch, das 1:0 für Nürnberg fällig. Tobias Werner schoss im Anschluss an Enrico Valentinis vierter Ecke unbedrängt ein.
Düsseldorf schüttelte sich, blies zur Schlussoffensive und wurde zügig ausgebremst. Georg Margreitters Kopfball zum 2:0 in der 77. Minute verlängerte die Erfolglosserie der Fortuna auf nunmehr sieben Pflichtspiele.