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In dieser Verfassung ist der Aufstieg nur eine Utopie

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Ismail Atalan, Ismail Atalan
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Der VfL Bochum ist beim Aufsteiger Holstein Kiel mit 0:3 untergegangen. In dieser Verfassung ist der einst anvisierte Aufstieg nur eine Utopie.

Nächster Nackenschlag für den VfL Bochum. Der Zweitligist verlor beim Aufsteiger KSV Holstein Kiel glatt mit 0:3 (0:2). Der VfL, der um den Aufstieg mitspielen wollte, ist mit erst zehn Punkten vorerst Zwölfter. Die meisten der gut 10000 Fans im Holstein-Stadion dagegen hüpften vor Freude: Spitzenreiter! Der Aufsteiger hat die Tabellenführung übernommen. Ein Eigentor von Torwart Manuel Riemann brachte den VfL früh auf die Verliererstraße, danach brachte Bochum nichts mehr zustande.

VfL-Trainer Ismail Atalan hievte wie erwartet Mittelfeldmann Thomas Eisfeld für den gesperrten Kevin Stöger in die Startelf. Im Angriffszentrum ersetzte Johannes Wurtz den leicht verletzten Dimitrios Diamantakos. Sidney Sam blieb zunächst auf der Bank, Lukas Hinterseer übernahm im 4-3-3 wie beim 2:0 gegen Ingolstadt den rechten Flügel.

Bochum begann konzentriert, strukturiert. Die gefürchtete Offensive des Aufsteigers kam nicht zum Zug, Bochum kontrollierte die Partie. Trotz der Dominanz allerdings blieb das bekannte Manko bestehen: Nennenswerte Szenen im und am Strafraum gab es selten, der letzte Pass fehlte. Richtig gefährlich wurde es erst in Minute 17, als der VfL klug über links, über den anfangs starken Robbie Kruse kombinierte, seinen Pass in den Rückraum der Kieler Defensive nahm Eisfeld aus 16 Metern aus vollem Lauf - und verzog deutlich.

Kiel näherte sich dann nach einem Konter erstmals dem VfL-Strafraum nach 22 Minuten - und jubelte prompt, dank eines Blackouts von Manuel Riemann. Der Torwart nahm einen Rückpass von Danilo Soares mit dem linken Fuß mit - und schob ihn ins eigene Tor. Ein Aussetzer, der den Spielverlauf bis dahin auf den Kopf stellte.

Bochum verliert komplett die Linie

Und der natürlich dem KSV Holstein perfekt in die Karten spielte. Bochum verlor nun komplett seine Linie. Torchancen? Gab es nicht. Wohl aber für die so genannten Störche, die immer wieder Riesenlücken fanden in der zuvor noch so kompakten Defensive des VfL. Marvin Ducksch, der Torjäger, stellte den VfL vor große Probleme, sein Schuss aus 16 Metern flog über den Kasten (26.), sein Freistoß links vorbei. Dann legte er, wieder nach einem Vorstoß der Kieler über Bochums linke Abwehrseite, auf Alexander Mühling ab. Doch auch der Mittelfeldmann zielte zu hoch vom Strafraumrand (36.).

Aber es gibt ja noch Ecken, nach denen man den VfL in dieser Saison prima schlagen kann. Dominic Peitz verlängerte per Kopf, Rafael Czichos hielt die Fußspitze hin aus kurzer Distanz. Losilla, Fabian und Co. waren überrumpelt, Riemann erneut geschlagen. 0:2, 41. Minute. Fast hätte Duksch sogar das 3:0 erzielt für den neuen Tabellenführer, doch sein Schuss aus 14 Metern strich haarscharf am linken Pfosten vorbei. Nach dem Seitenwechsel brachte Trainer Atalan den potenziell spieltarken Mittelfeldmann Vitaly Janelt für den bereits mit Gelb belasteten und sonst nicht sonderlich auffälligen Robert Tesche. Aber von einem Aufbäumen war nichts zu sehen. Kiel beherrschte jetzt Bochum klar, war dem 3:0 deutlich näher als der VfL auch nur dem Kieler Strafraum. Nichts ging mehr beim VfL.

Nach Fehlpässen und Ballverlusten von Fabian und Soares hatte Mühling zweimal die Chance, auch Dominick Drexler und Steven Lewerence durften sich probieren. In Minute 56 setzte sich Drexler gegen Janelt durch, statt zu schießen fiel er im Strafraum hin, leicht berührt von Janelt. Der Pfiff blieb aus - eine strittige Szene, die den VfL im Spiel hielt. Aber nur vom Ergebnis her. Das blieb auch so, nachdem Duksch frei vor Riemann den Ball links vorbei setzte (60.).

Wo war eigentlich die Bochumer Offensive? Wo war die Kompaktheit der Anfangsphase geblieben? Sidney Sam kam nun, nach einer Stunde, für den blassen Eisfeld. Es änderte sich nichts. Kiel war griffiger, bissiger, Bochum verlor viel zu leicht die Bälle, die Orientierung, bekam kaum noch ein Bein auf den Boden und war hinten offen und anfällig wie selten zuvor. Logische Folge war das 3:0 von Drexler nach einem Konter, den Fabian mit einem Ballverlust eingeleitet hatte (68.).

Bochum war längst geschlagen, der einmal mehr enttäuschende Wurtz sah nach einem Frust-Foul zu Recht die Gelb-Rote Karte (71.), und am Ende durfte der VfL noch froh sein, dass es beim 0:3 blieb.

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