Wir müssen uns jetzt schnell wieder auf das nächste Spiel fokussieren. Wir brauchen immer noch Punkte.“ Anthony Losilla hat das gesagt nach der zweiten Nullnummer in Folge, sein Blick ging dabei voraus. Örtlich nach Süden, genau nach Heidenheim und tabellarisch: nach unten.
Sechs Punkte Vorsprung hat der VfL auf den Relegationsplatz 16 (Bielefeld), sieben sind es auf Abstiegsplatz 17 (St. Pauli). Allerdings ist Bochum immer noch Tabellenelfter - und hat auch nur zwei Punkte weniger als der Tabellensiebte. Heidenheim.
Das ist die Art und Weise, wie ich es gerne sehe und wie wir auch zu besserem Fußball kommen!
VfL-Coach Verbeek über die Leistung von Youngster Vitaly Janelt
Mit einem Sieg beim FCH am Samstag (13 Uhr, Voith-Arena) könnte der VfL also am Gastgeber vorbeiziehen und „einen großen Schritt machen“, so Stürmer Peniel Mlapa. Unmöglich ist das in dieser Unentschieden-Liga natürlich nicht. Nicht nur Bochum, das seit fünf Partien auf einen Erfolg wartet, steckt ja in der Drei-Punkte-Falle, die Gegner kommen auch nicht vom Fleck.
Die Durststrecken von Sandhausen (8 Spiele ohne Sieg) und Kaiserslautern (6 Spiele ohne Sieg), die beiden Partner bei den jüngsten 0:0-Duellen, sind noch länger - und Heidenheim reiht sich nahtlos ein (7 Spiele ohne Sieg).
Defensiv darf und soll die Null ja durchaus weiter stehen, zwei Garanten dafür waren zuletzt Manuel Riemann, einer der wenigen, die nach der Winterpause weitaus stärker auftreten als zuvor, und Tim Hoogland. Der gegen Kaiserslautern zur Pause ausgewechselte zentrale Verteidiger gab laut Verein schon Entwarnung, spätestens bis zur Abfahrt nach Heidenheim sollte der Routinier seine muskulären Probleme im Oberschenkelbereich überwunden haben.
Anders ist es bei Pawel Dawidowicz: Der Verteidiger, zuletzt rechts eingesetzt, zog sich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu und fällt vorerst aus. Denkbar, dass Trainer Gertjan Verbeek dann zur Viererkette zurückkehrt in Heidenheim.
Definitiv nicht dabei sein werden auch Russell Canouse (5. Gelbe Karte) und Görkem Saglam. Der A-Jugendliche wurde nach seiner Roten Karte im U19-Spiel beim MSV für die Profis noch bis zum Heidenheim-Spiel gesperrt, zudem fehlt er der A-Jugend noch gegen Viktoria Köln am Samstag und bei Fortuna Düsseldorf am 22. April.
Dafür dürfte Dominik Wydra zumindest in den Kader zurückkehren. Der Mittelfeldspieler hat seine Fußprellung vom Spiel in Sandhausen auskuriert. Sein Vertreter Vitaly Janelt hat für die Lichtblicke der Nullnummern zuletzt gesorgt. Der 18-Jährige agierte gegen Kaiserslautern ruhig, abgeklärt, technisch sauber.
Mit besserem Fußball zum Erfolg „Er hat über 90 Minuten gespielt, obwohl er schon richtig müde war. Dazu musste er die Positionen vom Mittelfeld in die Abwehr hinein ändern. Er hat es geschafft bis zum Ende“, lobte Trainer Verbeek. „Das ist die Art und Weise, wie ich es gerne sehe und wie wir auch zu besserem Fußball kommen.“
Mit besserem Fußball zum Erfolg in Heidenheim - dann wäre das Thema Klassenerhalt tatsächlich erledigt. „Mein Gefühl sagt mir, dass wir da nicht hinkommen“, meinte Manuel Riemann mit Blick auf die bedrohliche Zone. Der Kapitän mahnte aber: „Wir müssen jetzt die Ärmel hochkrempeln.“