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VfL Bochum
Leidenschaft statt Ballbesitz

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Als Bochums Trainer Gertjan Verbeek nach dem Schlusspfiff auf der Pressekonferenz einen Blick auf die Spielstatistik gegen Heidenheim warf, hielt er für Sekunden inne:

„Nur 37 Prozent Ballbesitz - das ist für uns eine sehr ungewöhnliche Zahl.“ Verständlich, denn die Spielweise des VfL unter dem Niederländer war bisher fast ausnahmslos davon geprägt, den Ball zu haben und nicht ihm den Gegner zu überlassen. Doch beim 2:1 (2:0) vor knapp 15.000 Zuschauern im Vonovia Ruhrstadion waren, gegen den bis dato Tabellendritten Heidenheim, ganz andere Tugenden gefragt. Wenn man in einem Spiel gegen ein Spitzenteam mit Stefano Celozzi, Anthony Losilla, Kevin Stöger, Patrick Fabian und Thomas Eisfeld gleich fünf Stammspieler ersetzen muss, wenn der Einsatz von Tim Hoogland bis zum Spieltag noch vakant ist und wenn Kapitän Felix Bastians nach 60 Minuten verletzungsbedingt auch noch das Handtuch werfen muss, dann ist statt Spielkultur Maloche angesagt. Etwas, das bewies die zweite Halbzeit, was das Verbeek-Team durchaus beherrscht. Und so raffte sich der Coach zu einem Kompliment auf: „Es war großartig, mit welcher Leidenschaft wir dieses Spiel nach Hause gebracht haben.“

Auffallend dabei, klammert man einmal das unglückliche Eigentor von Dawidowicz aus, wie kompakt diesmal das Team in der Defensive arbeitete. Denn trotz 63 Prozent Ballbesitz brachte Heidenheim nur drei Torschüsse auf den Kasten von Manuel Riemann. Am Ende feierte die VfL Gemeinde den so wichtigen Sieg, der den Bochumern nach unten Luft verschafft und den Abstand auf Rang drei auf vier Punkte schmelzen lässt. Dies ist angesichts der personellen Probleme durchaus positiv.

Jetzt geht es darum, am kommenden Samstag in Fürth zu punkten. Denn nach der anschließenden Länderspielpause könnte der eine oder andere Stammspieler zurückkehren. Erste Hoffnung gibt es schon am Mittwoch: Dann wollen Patrick Fabian (nach überstandenem Kreuzbandriss) und Anthony Losilla (nach Meniskusoperation) ins Mannschaftstraining einsteigen. Eine Woche später werden dort wohl auch Jan Gyamerah und Stefano Celozzi erwartet.

Verbeek: „Wir wussten, dass Heidenheim ein sehr unbequemer Gegner sein wird. Deshalb bin ich stolz, dass, nachdem auch noch Bastians und Wurtz heraus mussten, unsere Abwehr gut zusammengehalten hat. Dies hat mir sehr gefallen.“ Enttäuscht dagegen war sein Kollege Frank Schmidt. Der Heidenheimer Coach analysierte: „Für uns war mehr drin, aber wir haben in der ersten Halbzeit extrem leichtsinnig verteidigt. Aufwand und Wille stimmten, wir haben alles probiert.“

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