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Zweitliga-Check
Bochum und Fortuna jagen H96 und Stuttgart

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Zweitliga-Check: Bochum und Fortuna jagen H96 und Stuttgart
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Die 2. Fußball-Bundesliga startet am Freitag mit der Partie 1. FC Kaiserslautern gegen Hannover 96 in ihre 43. Spielzeit.

Von Aufstiegskandidaten und Wundertüten – sechs Teams, auf die man achten sollte.

Hannover 96 Der Erstliga-Absteiger möchte umgehend zurück ins Oberhaus. Mit Martin Harnik, Niclas Füllkrug, Charlison Benschop und Artur Sobiech könnte das klappen – die 96er haben den stärksten Angriff der Liga. Auch das Mittelfeld ist auf allen Positionen gut besetzt. Vereinsikone Daniel Stendel wurde vom Interims- zum Cheftrainer befördert. Die Achillesferse ist aber die wackelige Defensive. Der 3:2-Sieg bei Premier-League-Absteiger Norwich City im letzten Testspiel dürfte zusätzliches Selbstvertrauen geben. Prognose: Das Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ macht die Niedersachsen zum Top-Aufstiegsfavoriten.

VfB Stuttgart Jos Luhukay gilt als Aufstiegsexperte, der Trainer aus Venlo hat schon Borussia Mönchengladbach, den FC Augsburg und Hertha BSC in die Beletage geführt. Mit dem Verkauf von Filip Kostic, Timo Werner und Lukas Rupp haben die Schwaben zwar knapp 30 Millionen Euro eingenommen, aber bisher wurde nur der letztjährige Zweitliga-Torschützenkönig Simon Terodde vom VfL Bochum als Ersatz geholt. Die Frage lautet: Wer außer Terodde soll die Schwaben zurück in die 1. Liga schießen? Bis Mittwoch hat der VfB knapp unter Sportchef Jan Schindelmeiser rund acht Millionen Euro an Ablöse für neue Spieler ausgegeben – so viel wie kein anderer Zweitligist. Hinzu kam am Mittwoch Tobias Werner (31) vom Erstligisten FC Augsburg. Prognose: Vor dem Start am Montag gegen St. Pauli gibt es noch zu viele Baustellen im Kader, Da reicht nur Hoffnungsträger Luhukay nicht aus.

FC St. Pauli Der neue Spielertunnel am Millerntor soll den Gegnern Respekt einflössen. Rotlicht, Graffiti – St. Pauli pur. Trainer Ewald Lienen hat die Hamburger vor zwei Jahren vor dem Abstieg bewahrt und in der Vorsaison auf Rang vier geführt. Der Trainer ist optimistisch, obwohl der letzte Test mit 1:2 verloren ging. Allerdings chancenreich gegen den Europa-League-Sieger FC Sevilla. Malocher-Fußball im Kopf, Spielkultur auf dem Platz – so will Lienen ab Montag spielen. Prognose: Die Gegner werden St. Pauli – anders als in der Vorsaison – auf dem Radar haben und nicht mehr unterschätzen. Platz vier bis acht könnte aber drin sein.

TSV 1860 München Es sieht so aus, als habe der jordanische Geschäftsmann Hasan Ismaik wieder Lust auf die Löwen. Der Investor öffnet den Geldbeutel und verstärkt die Münchener mit Ablöse-Ausgaben von über sechs Millionen Euro. In den vergangenen zwei Spielzeiten waren die Bayern nur knapp dem Abstieg entronnen, nun sind Haudegen wie Ivica Olic, Sascha Mölders und Karim Matmour dazugestoßen. Teuerster Zweitliga-Zukauf ist Stefan Aigner (für rund drei Millionen Euro von Eintracht Frankfurt). Auch Stürmer-Hoffnung Ribamar aus Brasilien war nicht billig (2,5 Millionen). Zum Vergleich: Knapp eine Million Euro haben die Aufsteiger Dresden, Aue und Würzburg gemeinsam an Ablöse investiert. Prognose: Der neue 1860-Trainer Kosta Runjaic ist vorsichtig mit einer Zielvorgabe. Die Giesinger sind eine Wundertüte. Abstiegskampf sollte aber diesmal kein Thema sein.

VfL Bochum Im vergangenen Jahr Fünfter, diesmal mit neun Zugängen auf den ersten Blick kein Aufstiegskandidat. Vorne sind die Bochumer nach dem Abgang von Top-Torjäger Simon Terodde auf der Suche nach Durchschlagskraft, die Stabilität in der Defensive wird ab Samstag beim Start gegen Union Berlin eine wichtigere Rolle spielen als noch in der Vorsaison. Gesucht werden noch ein Innenverteidiger und ein weiterer Mittelfeldmann. Der stark verjüngte VfL will im oberen Tabellenbereich bleiben und an die Erstliga-Tür klopfen. Trainer Gertjan Verbeeks Motto: „Stillstand ist Rückschritt.“ Prognose: Durch den personellen Umbruch wird der VfL noch Zeit brauchen, um sich zu finden. Die Top 10 sind drin. Die Saison könnte als wichtiger Entwicklungsschritt für den Aufstieg im Folgejahr dienen.

Fortuna Düsseldorf Talente statt Namen, so beschreibt Vorstandschef Robert Schäfer die neue Marschroute am Rhein. Statt Ex-Bundesliga-Profi Didier Ya Konan läuft nun vorne der 18-jährige Emmanuel Iyoha auf. Nur zehn der 28 Profis im Kader sind älter als 23 Jahre. Trainer Friedhelm Funkel setzt das Saisonziel niedrig an: „Mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben!“ Prognose: Nach drei bescheidenen Saisons sehnt sich die Fortuna nach der Bundesliga. Das gibt der Kader (noch) nicht her. Ein Überraschungsteam kann Düsseldorf aber durchaus sein.

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