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Holstein Kiel
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15:30 |
VfL Bochum
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Am 27. August meldete der VfL Bochum die Verpflichtung von Malcolm Cacutalua. Zwei Tage später stellte eine Bochumer Tageszeitung nüchtern fest, dass der Neue an Jan Simunek und Patrick Fabian momentan nicht vorbei komme und erst einmal Heiko Butscher überholen müsse, um überhaupt in den Kader zu rutschen. Eine Woche später durfte der Innenverteidiger als einziger Feldspieler in den Testspielen gegen Querenburg und Mönchengladbach über 90 Minuten ran. Cacutalua nach der Doppelbelastung: „Der Trainer wird mich schon einsetzen, wenn es soweit ist.“
Keine sieben Tage später war wieder einmal der Beweis erbracht, wie schnelllebig das Fußballgeschäft ist: Nach der Gehirnerschütterung von Fabian im Heimspiel gegen Karlsruhe kam der 19-Jährige kurz vor der Pause zu seiner Feuertaufe im Profifußball. „Es war eine unglaubliche Atmosphäre. Ich hatte eine Gänsehaut“, berichtet Cacutalua euphorisch. Doch die nervliche Anspannung war nicht zu erkennen und so lobte Peter Neururer: „Ich habe keine Unsicherheit und Nervosität gesehen. Das war à la Bonheur.“
Und wenn es läuft, dann läuft es eben. Zwar kehrte Vizekapitän Fabian gegen Frankfurt in die Startelf zurück, aber dafür verletzte sich Simunek. So kam der Defensivspezialist zu seiner Startelfpremiere und wird auch gegen Fortuna Düsseldorf erste Wahl sein.
Wenn Cacutalua zurückdenkt, dann fällt ihm zwangsläufig der Name Sascha Lewandowski ein. Dieser holte ihn nach Leverkusen und öffnete ihm die Tür in den Profifußball. Cacutalua: „Ich habe bis zur U15 drei Jahre beim 1. FC Köln gespielt, aber dann war der Weg dort für mich zu Ende.“ Bis ihn Anfang 2012 der ehemalige U19-Trainer des VfL von Bergisch Gladbach zum Bayer-Nachwuchs holte. „Von da an lief es einfach. Im ersten Regionalliga-Jahr war ich gleich Stammspieler und schaffte den Sprung in die U20-Nationalelf. Dabei hatte ich sogar ein persönliches Highlight, als wir in Pirmasens einen 0:2-Rückstand gegen die Schweiz drehten und mir in der 92. Minute der Siegtreffer gelang.“
Nicht weniger als sechs Mal beobachtete der VfL Bochum den Innenverteidiger in der abgelaufenen Spielzeit. Christian Hochstätter: „Wir wollten ihn unbedingt ausleihen, aber plötzlich hatte Fürth die Nase vorn. Umso überraschter waren wir, als sich plötzlich die Chance ergab, ihn doch noch zu verpflichten. Er ist ins kalte Wasser geworfen worden und hat sich gleich freigeschwommen.“
Cacutalua ist zurückhaltend und gesteht ein: „Das ging alles verdammt schnell. Ich habe die Chance bekommen und sie wohl genutzt. So geht das manchmal.“ Nun will der Youngster weiterhin das Vertrauen des Trainerstabes rechtfertigen. Viele im VfL-Lager sind überzeugt, dass Cacutalua auch ohne Verletzungspech seiner Kollegen das Zeug hat, sich in der Stammformation zu behaupten. Doch bis dahin hält er sich an seine Lebensmaxime: „Mit konzentrierter Arbeit und dem Glaube an die eigenen Möglichkeiten kann man alles schaffen.“
Und dann hat er auch gleich ein Beispiel parat: „Christoph Kramer ist einmal von Leverkusen weggeschickt worden, weil er zu klein war. Dann hat ihn Sascha Lewandowski zurückgeholt. Was daraus geworden ist, hat jeder gesehen. Das ist ein Beispiel, dass es im Fußball auch über Umwege klappen kann.“
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