Eine Absage stand nicht zur Debatte und letztlich hatten sich bei der SpVgg Greuther Fürth dann doch alle wieder erholt. Ein Noro-Virus hatte die Franken seit der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in Aufregung versetzt, neun Spieler und sechs Betreuer inklusive Trainer Frank Kramer waren erkrankt.
Doch vor dem Spitzenspiel der 2. Fußball-Bundesliga am Montag beim 1. FC Köln (20.15 Uhr/Sky und Sport1) gab die medizinische Abteilung der Spielvereinigung Entwarnung. "Man kann mit Willen viel bewegen", sagte Kramer am Sonntag: "Unser Anspruch ist es, uns reinzubeißen und möglichst als Sieger vom Platz zu gehen".
Unter Übelkeit und Erbrechen hatten die Betroffenen gelitten - ganz plötzlich war der Erreger im Umlauf. Auf Anraten des Gesundheitsamtes Fürth und des Medizinischen Direktors des Landratsamtes waren bis Samstagnachmittag die Geschäftsstelle und das Trainingszentrum geschlossen worden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
"Das sind natürlich alles andere als gute Voraussetzungen für das Spiel"
Bis dahin gab es kein Training, vorsorglich wurden aber die Kabinen im Stadion, das Trainingszentrum und die Geschäftsstelle desinfiziert. "Das sind natürlich alles andere als gute Voraussetzungen für das Spiel", sagte Fürths Sportlicher Leiter Rouven Schröder.
Am Samstag standen dann alle Spieler und auch Trainer Kramer wieder auf dem Platz, der personelle Ausnahmezustand beim Schlagerspiel tritt nicht ein. Besondere Beachtung schenken die geschwächten Fürther nun bis zum Spiel der Ernährung.
"Wichtig sind jetzt kohlenhydratreiches und fettarmes Essen und der Flüssigkeitshaushalt"
"Wichtig sind jetzt kohlenhydratreiches und fettarmes Essen und der Flüssigkeitshaushalt", betonte Kramer, den das Virus selbst "kurz und heftig dahingerafft" hatte: "So langsam fühlt es sich wieder wie Leben an", meinte er.
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte frühzeitig zu verstehen gegeben, dass eine Spielverlegung nicht infrage komme. Laut Satzung muss ein Verein über 13 einsatzberechtigte Lizenzspieler verfügen, um eine Meisterschaftspartie auszutragen. Die Kleeblättler hätten diese Formalie trotz der zahlreichen Ausfälle erfüllen können, obwohl sich unter den Erkrankten zahlreiche Stammspieler befanden. "Wir waren im Kontakt, aber es gibt keine Möglichkeit, das Spiel zu verlegen", berichtete Schröder.
Die Kölner sandten derweil gute Genesungswünsche nach Franken, wollten sich ansonsten aber nicht mit der Beeinträchtigung des Gegners befassen. "Wir müssen uns auf unser Ding konzentrieren. Wir haben einen Job zu machen, also läuft die Vorbereitung so wie immer", sagte FC-Coach Peter Stöger, der mit einem Sieg den Abstand auf die SpVgg vergrößern und zudem die für die richtige Karnevals-Atmosphäre sorgen will: "Wir haben uns durch den Sieg in Sandhausen die gute Laune wieder zurückgeholt und machen große Schritte in die richtige Richtung". In Richtung Bundesliga, meinte er.