VfL in Bielefeld

Ende einer schwarzen Serie geplant

Die verbietet es offenbar, in Bielefeld auf einen Dreier zu spekulieren. Während der VfL in der abgelaufenen Spielzeit gegen den Ersten (Köln), den Zweiten (Fürth) und den Vierten (Berlin) gewann und sich vom Dritten und Fünften (Kaiserslautern und St. Pauli) remis trennte, hat der VfL gegen Teams aus dem unteren Tabellendrittel eine nahezu beängstigende Bilanz.

Vor dem Auftritt beim Vorletzten (Bielefeld) steht nur ein 1:0-Sieg in Cottbus zu buche. Beim 16. (Ingolstadt), beim 15t. (Aue), beim 13. (FSV Frankfurt) und beim Zwölften (SV Sandhausen) gab es ausnahmslos Niederlagen, gegen den 14. (Dresden) immerhin ein Remis. Dieses „Phänomen“ zu erklären tat sich Peter Neururer am Mittwoch Mittag recht leicht und sprach dabei auch unmissverständlich an, woran es beim VfL noch hapert: „Wir sind imstande, gegen bessere Mannschaften zu reagieren. Es gelingt uns aber noch nicht, Gegnern unser Offensivspiel aufzudrängen, ohne dass darunter unser Defensivspiel leidet.“

Das hat dazu geführt, dass Neururer die taktische Ausrichtung in den letzten drei erfolgreichen Partien modifiziert hat. Der VfL spielt kompakter und wartet geduldig auf die sich mit zunehmender Spielzeit zwangsläufig ergebenen Möglichkeiten. Überspitzt bedeutet das nichts anderes, als dass der VfL die Konkurrenz mit ihren eigenen Mitteln schlagen will. Bei sechs Niederlagen mit nur einem Tor Unterschied, nutzten dem VfL der enorme Ballbesitz und die spielerischen Vorteile herzlich wenig, obwohl man – die Partie in Sandhausen ausgeklammert – meist die bessere Mannschaft war. Und so wird der VfL auch auf der Alm höchste Konzentration auf die Abwehrarbeit verrichten. Neururer: „Wir bekommen in Bielefeld große Möglichkeiten, wenn wir defensiv so stehen wie gegen Köln.“

Und wie wichtig die Partie in den Köpfen der Profis ist, beweist eine Aussage von Kapitän Andreas Luthe, die auch als Warnung in Sachen Einstellung verstanden werden kann. Luthe: „Wir spielen Freitag noch ein mal gegen Köln.“ Taktisch wird Neururer also nichts ändern, personell ist ein Wechsel von ihm bereits beschlossen. Der Coach: „Felix Bastians steht erstmals seit dem ersten Spieltag wieder in der Startformation.“

Unklar ist jedoch noch, ob Jonas Acquistapace oder Piotr Cwielong, der erst am Donnerstagnachmittag vom Länderspiel zurückkehrt, für den gebürtigen Bochumer weichen muss. Neururer: „Erst dann kann ich sagen, ob Felix vorne links oder hinten links spielen soll.“