Slawo Freier, mittlerweile 34 Jahre alt, ist auch im Spätherbst seiner Karriere ein Leitwolf. Dabei musste er in der letzten Saison noch eine „Umschulung“ über sich ergehen lassen – vom rechten offensiven Mann zum rechten Verteidiger.
Das haben ihm nicht alle zugetraut, und dass der Rechtsfuß in bisher allen zwölf Pflichtspielen fast über die gesamte Spielzeit zum Einsatz kam, ist für viele eine echte Überraschung. Nicht so für Urgestein Marcel Maltritz, der auf die Frage nach seinem Kumpel fast schon mit einer kleinen Laudatio antwortet: „Slawo gibt auf jeder Position alles. Den kann man überall hinstellen Hinten braucht er ja nicht mehr ganz so viel zu laufen, aber mit seiner Einstellung könnte man ihn nachts wecken und er wäre immer bereit, für den Klub alles zu geben.“
Über die Wahl zum Spieler des Monats freut sich der Sauerländer sehr. „Das ist ein Vertrauensbeweis, aber lieber hätte ich mehr Punkte.“ Zumal der familiäre Druck wächst: Freiers drei Töchter Fabienne (12), Stella (9) und Mila (6) und sein Sohn Paul (3) sind nicht gerade begeistert, dass ihr Papa mit seinen Teamkollegen die beiden letzten Heimspiele gegen Aalen und Ingolstadt in den Sand gesetzt hat. Freier: „Der Stadionbesuch ist ihnen heilig und für sie ist es Kult, wenn sie nach einem Sieg oder einem Unentschieden mit ihrem Papa auf dem Rasen feiern dürfen.“ Das haben sie zuletzt schmerzlich vermisst.
Doch bevor er wieder mit seinen Kids nach einem erfolgreichen Heimspiel feiert, geht es erst einmal auswärts gegen Aue. „Wir haben die Qualität, um schnell da unten herauszukommen. Ich bin sicher, dass wir in Aue eine konzentrierte Leistung abliefern und auch wieder punkten“, sagt Freier.
Wenn man das einem glaubt, dann ist es Slawo Freier, der in den letzten Spielen immer zu den besten Akteuren seiner Mannschaft gehörte. Freier kennt seinen Stellenwert. Als Peter Neururer am Montag gefragt wurde, wer denn für das Spiel in Aue – vorausgesetzt alle sind fit – gesetzt sei, da nannte er nur vier Namen: „Slawo Freier, Marcel Maltritz, Patrick Fabian und Michael Esser.“