Sechs Spieltage vor dem Ende der Saison scheint man in Bochum mit einem Trainerwechsel, aber auch mit der Demission von Jens Todt nach dem letzten Strohhalm zu greifen. Denn ohne Wenn und Aber: Zumindest über die Relegation hat der VfL immer noch die Möglichkeit, den "worst case" zu verhindern. Während Todt und Karsten Neitzel sich am Samstagmittag an der Hafenstraße die Partie zwischen Rot-Weiss Essen und Schalke II ansahen, tagte parallel der Aufsichtsrat des VfL im rewirpowerSTADION. Zwar vertagte man sich auf den Sonntag, aber in die Gespräche waren wohl weder Todt noch Neitzel involviert.
Den Trainerjob beim VfL würde Peter Neururer jederzeit wieder übernehmen.
Beim VfL herrscht Funkstille. Weder Aufsichtsrat noch Vorstand waren in den letzten 48 Stunden erreichbar – auch ein Beweis dafür, dass jede Minute, die zu Verhandlungen mit möglichen Nachfolgern genutzt werden kann, kostbar ist. Diese Aufgabe übernahm am Sonntag Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Peter Villis, der sich mit einem Kandidaten traf. Und so erscheint der Anruf von Pressesprecher Christian Schönhals am Sonntag um 18.30 Uhr wie ein Zeitspiel: „Es gibt heute vom VfL nichts zu vermelden. Montag um 10 Uhr ist Training – mit Karsten Neitzel.“
Es war das erste Mal, dass der VfL auf eine ganz normale Trainingseinheit durch einen Anruf spezifisch hinwies – ein Schelm, wer Böses dabei denkt.