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MSV: "Hooligan"
Onkel Waldemar treibt "Exe" an

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MSV: "Hooligan" will Braunschweig vermöbeln
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Duisburgs Goalgetter Maurice Exslager und der VfL Bochum – eine ganz besondere Beziehung. Nicht etwa, weil Wechselgerüchte zum Reviernachbarn aufkeimen.

Sondern weil der „Hooligan“ seinem ehemaligen Herzensverein mittlerweile gerne einen einschenkt. Drei seiner bisherigen neun Treffer in der Zweiten Liga hat Exslager gegen den VfL erzielt. Dabei hätte seine Karriere eigentlich in Bochum und nicht in Duisburg starten müssen.

Mit der Bahn zu jedem VfL-Heimspiel

Denn von klein auf ging „Exe“ zum Rivalen. „Onkel Waldemar ist schuld. Er ist seit über 50 Jahren eingefleischter Bochumer und hat mich früher immer mitgenommen“, erinnert sich Exslager. Onkel Waldemar ist nicht sein richtiger Onkel, aber aufgrund der familiären Verstrickungen nennt ihn der Angreifer so. Onkel Waldemar ist ein waschechter VfL-Anhänger, der Fanrituale liebt und pflegt. So nahm er „seinen Maurice“ zu jedem Heimspiel mit in die Arena. Immer per Bahn, nie mit dem Auto, denn das gehöre sich so.

Zur Kommunion und zum Geburtstag brachte Onkel Waldemar auch grundsätzlich VfL-Geschenke mit. Mal war es ein Trikot von Delron Buckley, mal eins von Dariusz Wosz. „Ich hatte von Schals über Taschen bis hin zu allen anderen Fanartikeln alles vom VfL, sogar ein Foto mit Filip Trojan“, erzählt Exlager. Damals dachte er noch nicht daran, dass er im Duisburger Pokaljahr mit dem aktuellen Dresdener in einer Mannschaft spielen würde: „Er war mein Vorbild, schließlich habe ich mit dem VfL sympathisiert.“

„Nicht gut auf den VfL zu sprechen, weil das Team so schlecht spielt“

Doch seine Gefühle für den Nachbarn änderten sich schlagartig, als der heute 22-Jährige 2008 von TuB Bocholt in die U19 des MSV wechselte. „Ich spiele gerne gegen Bochum, denn ich treffe fast immer“, lacht Exslager.

Drei Hütten in fünf Aufeinandertreffen sind seine Ausbeute. Am letzten Spieltag der Saison 2010/2011 traf er unter den Augen Onkel Waldemars zum 1:3-Endstand, im letzten Jahr setzte er beim 1:2 ebenfalls eine Duftmarke und auch beim jüngsten Derby stach er zu und erzielte die 1:0-Führung. Exslager grinst: „Ich dachte erst, dass ich den Ball gar nicht gut getroffen hätte, doch dann schlug er perfekt im langen Eck ein. Hoffentlich treffe ich keinen Ball mehr richtig.“

Onkel Waldemar hat ihm diesen Treffer allerdings nicht krumm genommen. Exslager erklärt: „Er kann wegen eines Hüftschadens nicht mehr ins Stadion und hat sich das Spiel ganz klassisch zu Hause im Radio angehört. Er schaut das nicht im Fernsehen, weil es eben ein Ritual ist. Als er hörte, dass ich getroffen habe, hat sich für mich gefreut, denn er ist nicht mehr so gut auf den VfL zu sprechen, weil das Team immer so schlecht spielt.“


Was über Exslager derweil nicht gesagt werden kann. Er überzeugte nicht nur wegen des Tores, sondern war stets gefährlich und glänzte durch Einsatz. Das war aber auch nötig, denn vor dem Schlager forderte er nach der Sperre von Ranisav Jovanovic seinen Platz in der Sturmspitze ein. „Wenn der Trainer ein gutes Händchen hat, lässt er mich gegen Bochum vorne spielen. Ich treffe dann auch“, meinte Exslager nach der Nullnummer gegen Kaiserslautern.

Kosta Runjaic war von dieser Aussage verdutzt, nahm ihn beim Wort und stachelte den Knipser in der Mannschaftssitzung noch einmal an. „Der Coach hat mit ein paar Sprüche gedrückt“, berichtet Exslager. Welche, wollte der Trainer aber nicht verraten: „Die Spieler müssen vor Eigenmotivation strotzen, deshalb unterstütze ich sie nur. ‚Exe‘ ist ein Typ, der mal angeschoben werden muss – das habe ich gemacht. Am Ende hat er Wort gehalten und das war gut so.“

Der gebürtige Bocholter weiß aber, dass er nicht immer so auf die verbale Pauke hauen darf: „In Zukunft muss ich vorsichtiger sein, was ich sage, ansonsten muss ich bis zum Saisonende noch 35 Buden machen.“

Einen kleinen Spruch kann er sich mit Blick auf den anstehenden Knaller gegen Eintracht Braunschweig dann aber doch nicht verkneifen. Obwohl Jovanovic seine Gelbsperre abgebrummt hat und wieder erste Wahl für den Posten des Stoßstürmers sein dürfte, schlägt „Exe“ vorsorglich mal Alarm: „Ich muss die Entscheidung natürlich dem Trainer überlassen, aber er wird wie gegen Bochum schon die richtige treffen.“

Eine klare Kampfansage des „Hooligan“, der Blut geleckt hat und jetzt die Eintracht vermöbeln will...

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