Platz sechs und nur vier Punkte Rückstand auf Rang eins, den die Spielvereinigung Schonnebeck belegt: Trotz dieser guten Ausgangslage hat Damian Apfeld nach einem 3:1-Sieg am Sonntag beim TSV Meerbusch das Handtuch als Trainer des ETB Schwarz-Weiß Essen geworfen und ist zurückgetreten - RevierSport berichtete.
RS hat einen Tag danach mit dem 38-jährigen A-Lizenzinhaber Apfeld über dessen überraschenden Rücktritt gesprochen.
Damian Apfeld, wie fühlen Sie sich einen Tag nach Ihrem Rücktritt als Trainer des ETB?
Ich fühle mich gut und bin auch einen Tag danach mit meiner Entscheidung zufrieden.
Und auch die Platzierungen können sich sehen lassen: Saison 2022/2023 Platz fünf, Spielzeit 2023/2024 Rang vier und aktuell belegt der ETB Platz sechs und ist einer von fünf punktgleichen Verfolgern mit jeweils 25 Zählern des Spitzenreiters Spielvereinigung Schonnebeck.
Und: Zweimal das Achtelfinale sowie einmal das Viertelfinale im Niederrheinpokal können sich für einen Oberligisten auch sehen lassen.
War das im Endeffekt eine Bauch- oder eine seit längerer Zeit durchdachte Entscheidung?
Es war keine Kurzschlussreaktion! Dass war ein schleichender Prozess. In den letzten Wochen hat sich einfach zu viel angestaut. Dadurch, dass die Englischen Wochen jetzt zu Ende sind und man eine ganze Woche mal Zeit hat bis zum nächsten Spiel, war es jetzt der bessere Zeitpunkt als ein oder zwei Tage vor der nächsten Partie.
Wo liegen die Gründe für Ihren Rücktritt?
Ich hoffe, dass Sie Verständnis haben, wenn ich diese nach zweieinhalb erfolgreichen Jahren nicht öffentlich mache. Das wäre sehr respektlos. Ich lasse interne Dinge auch intern.
Das Fundament ist nach einem Drittel der Saison gelegt und ich bin überzeugt, dass die Mannschaft bis zum Ende um den Aufstieg in die Regionalliga West spielen wird.
Damian Apfeld
Sie haben zweieinhalb erfolgreiche Jahre hinter sich. Fällt es da nicht besonders schwer, zu solch einem Zeitpunkt zurückzutreten? Immerhin darf sich der ETB berechtigte Aufstiegshoffnungen machen.
Natürlich fällt so etwas schwerer, wenn es so gut läuft. Aber ich denke, dass es besser ist, sich in einer erfolgreichen Phase zu verabschieden als in einer großen Krise. Das Fundament ist nach einem Drittel der Saison gelegt und ich bin überzeugt, dass die Mannschaft bis zum Ende um den Aufstieg in die Regionalliga West spielen wird.
Wie blicken Sie auf Ihre ETB-Zeit zurück?
Sehr positiv. Wir haben den Verein vom Mittelmaß in die Spitzengruppe der Oberliga entwickelt. Dadurch wurde der Verein auch für viele Sponsoren attraktiver. Hinzu kommt, dass ich zum Teil meine alten RWE-U19-Stürmer mit Noel Futkeu und Mehmet Timur Kesim zum ETB lotsen konnte, diese konnten wir am Uhlenkrug in ihrer Entwicklung weiter unterstützen. Das sind alles Sachen, die mich auf diese Zeit positiv zurückblicken lassen.
Sie haben rund zehn Jahre im NLZ von Rot-Weiss Essen verbracht, Schonnebeck und den FC Kray trainiert und nun sind Sie beim ETB gewesen. Die nächste Station dürfte eine über der Essener Grenzen hinaus sein, oder?
Die Wahrscheinlichkeit ist schon groß, dass es außerhalb von Essen sein wird.
Was für eine Aufgabe würde Sie denn in Zukunft reizen?
Das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten, dass wird sich dann sicherlich in den nächsten Wochen beziehungsweise Monaten zeigen.