Die Frauen des FC Schalke 04 konnten sich im Revierderby in der Westfalenliga gegen Borussia Dortmund nicht an die Tabellenspitze setzen. Nach 90 Minuten wurde die Partie torlos abgepfiffen, wodurch der S04 weiterhin in der Rolle des Jägers bleibt.
Schalke-Trainer Stefan Colmsee sah einen guten Auftritt seiner Elf, auch wenn die erste Hälfte für seine Begriffe etwas zu chaotisch ablief: "Ich glaube, dass wir insgesamt ein richtig gutes Spiel gemacht haben. Die erste Halbzeit war sehr hektisch und ein bisschen vogelwild. Das gilt für beide Mannschaften."
Im zweiten Abschnitt wurden seine Akteurinnen allerdings präsenter: "In der zweiten Halbzeit hat sich das Spiel ein bisschen verändert. Wir kamen deutlich besser in die Zweikämpfe."
Auch deshalb sah er ein leichtes Chancenplus bei seiner Mannschaft: "Wenn ich ehrlich bin und die klaren Torchancen zusammen zähle, dann haben wir eine Torchance für Dortmund in der ersten Hälfte. Wenn ich unsere Möglichkeiten nehme, dann haben wir in der ersten Halbzeit schon ein, zwei Kopfbälle, die nicht ganz so sauber waren und vielleicht knapp vorbeigegangen sind. Und dann natürlich zum Schluss das dicke Ding."
Kurz vor dem Ende hatte Hanna Hamdi nämlich die Riesenchance zum Siegtreffer, als die Gäste den Ball in den eigenen Reihen vertändelten. Die Nationalspielerin suchte daraufhin schnell den Abschluss, doch kam nicht an der herausstürmenden Sandra Schröer im Dortmunder Kasten vorbei.
Revierderby vor 3.000 Zuschauern
Einen Punkt hob Colmsee nach der Partie besonders hervor - die Kulisse. 3.000 Zuschauer fanden den Weg ins ausverkaufte Parkstadion auf Schalke. Eine Rekordzuschauerzahl für beide Mannschaften, die nicht spurlos an den Schalker Spielerinnen vorbeiging.
Es ist einfach überragend. Das haben wir nicht so häufig, das ist ein besonderer Moment und auch ein Moment für die Geschichtsbücher
Stefan Colmsee
"Es ist einfach überragend. Wenn wir sonst vor niedrigen zweistelligen oder knapp dreistelligen Zuschauern spielen, ist sowas natürlich extrem besonders. Das haben wir nicht so häufig, das ist ein besonderer Moment und auch ein Moment für die Geschichtsbücher."
Auf dem Platz musste der Trainer sogar kurz innehalten: "Ich hab mich auch nochmal kurz hingestellt, einmal die Augen zu gemacht, kurz durchgeatmet und nochmal alles auf mich wirken lassen. Wir haben einfach jeden Moment genossen. Dafür spielen wir am Ende des Tages Fußball."
Wir sind dankbar, dass wir so viel Unterstützung bekommen haben. Das war der Wahnsinn. Das war der Hammer.
Shari Noffke
Auch Kapitänin Shari Noffke war von der Zuschauermasse etwas überwältigt: "Es war einfach sehr aufregend. Es war ein einmaliges Ereignis für uns. Wir sind alle zum Aufwärmen auf den Platz gegangen und haben gesagt: 'Wir haben jetzt schon Gänsehaut.' Wir sind dankbar, dass wir so viel Unterstützung bekommen haben. Das war der Wahnsinn. Das war der Hammer."
Aus sportlicher Sicht war die Punkteteilung für Königsblau kein Genickbruch. Nach zehn Spielen steht Schalke bei 24 Punkten und damit nur ein Zähler hinter dem BVB auf Platz zwei. Somit bleibt das Rennen um den Aufstieg in die Regionalliga weiterhin spannend. Am 3. November sind die Schalkerinnen um 15:00 Uhr zu Gast beim elft platzierten SuS Concordia Flaesheim.