Der komfortable Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz könnte nach dem 26. Spieltag auf acht Punkte zusammenschrumpfen. Aufsteiger Essen hingegen darf nach dem sensationellen und verdienten Coup durch die Tore von Solomon Okoronkwo (43.), Victor Lorenzon (64.) und Danko Boskovic (89.) mit nun 25 Punkten wieder auf die Rettung hoffen. Karlsruhe (57 Punkte) konnte vor 26.700 Zuschauern diesmal seine optische Überlegenheit nicht in Tore ummünzen, lediglich Giovanni Federico sorgte mit seinem 15. Saisontreffer per Foulelfmeter, dem allerdings eine Fehlentscheidung vorausging, in der 75. Minuten für den zwischenzeitlichen Anschluss. Essen nutzte hingegen die sich bietenden Möglichkeiten eiskalt und trat anders, als in den meisten Auswärtspartien zuvor, absolut couragiert und selbstbewusst auf.
Essens Victor-Hugo Lorenzon schießt und Mario Eggimann fälscht ab ins eigene Tor (Foto: firo).
Nach dem Match analysierte Essens Trainer Lorenz-Günther Köstner: "Wir haben die Punkte gebraucht. Wir haben nicht im Traum an dieses Ergebnis gedacht, gehofft haben wir darauf. Man hat bei uns die Entschlossenheit gesehen. Dann haben wir beim 2:0 auch mal den Weitschuss gewagt. Nur wenn man den Mut hat, kann er auch mal glücklich abgefälscht werden. Nach dem 2:1 mussten wir zittern, aber die Jungs haben diesmal den Kopf behalten. Dann haben wir durch das super herausgespielte 3:1 den Sieg perfekt gemacht. Der KSC kann die Punktverluste verkraften, man hat uns nichts geschenkt, wir haben alles hart erspielt und erkämpft."
Dem entgegnete KSC-Trainer "Ede" Becker: "Wir sind enttäuscht, uns ist es nicht gelungen, so aufzutreten, wie wir es uns vorgenommen hatten. Trotzdem hatten wir vor dem 0:1 zwei gute Chancen, aber für unsere Ansprüche war das zu wenig. Erst nach dem 0:2 war die Leidenschaft da, die ich mir von Anfang an gewünscht hätte. Essen stand defensiv sehr gut, wir haben kein Mittel gefunden, die Abwehr aus den Angeln zu heben."