Genau so überraschend kam am Dienstagmittag der Wunsch von Marc Rzatkowski, seinen Klub, für den er seit der F-Jugend kickt, am Saisonende verlassen zu wollen. Rzatkowski einigte sich mit dem Ligakonkurrenten FC St. Pauli, der seit Dienstagmittag zwei Hotels weiter Quartier bezogen hat, auf einen Dreijahresvertrag. Sportvorstand Jens Todt: „Wir bedauern diese Entscheidung, aber wir respektieren sie.“
Schwitzen nicht nur auf dem Fußballplatz
Während Rzatkowski versprach, bis zum Saisonende alles für den VfL zu tun, war Goretzka froh, die Strapazen der letzten Tage hinter sich gebracht zu haben. Zwar konnte der U19-Nationalspieler in den ersten drei Testspielen wegen einer inzwischen auskurierten Fußverletzung nicht mitwirken, doch dafür musste er am Sonntag und Montag jeweils im Alleingang über 90 Minuten ran: zunächst bei einer Mathe-Klausur, der einen Tag später eine Spanisch-Klausur folgte. Teambetreuerin Yvonne Oleszak hatte eigens zwei versiegelte Umschläge der Schule mit ins Trainingslager genommen, die dann am Ende der zweiten Klausur noch in der Nacht per Fax wieder in die Heimat weitergeleitet wurden. Goretzka: „Ich denke, ich habe das ganz gut gemacht.“
Seinen Weg gegangen
Ganz gut gemeistert hat der gebürtige Bochumer auch sein erstes Halbjahr im Profifußball. Ungeachtet der sich täglich mit neuen Meldungen überschlagenden Zeitungen, ist er zielstrebig seinen Weg gegangen und hat sich selbst über die kuriosesten Schlagzeilen eher amüsiert als sich große Gedanken zu machen.
Goretzka, der irgendwann in den nächsten Tagen wieder von der U19 und Trainer Christian Ziege hören wird, ist immer noch gedanklich 100 Prozent bei seinem Lieblingsklub. Schließlich hat Bochums Ausnahmetalent zwei große Ziele für das nächste halbe Jahr. „Ein einstelliger Tabellenplatz und das Pokalhalbfinale sind noch machbar.“