Wir haben die Reaktionen des MSV wie auch der siegreichen Gäste, die erstmals nach sechs erfolglosen Vergleichen gegen Duisburg gewinnen konnten, eingefangen.
Kosta Runjaic war vor allem mit der zweiten Hälfte unzufrieden: „Die erste Halbzeit war ja noch in Ordnung, aber der zweite Durchgang war unter aller Sau. Wir haben kollektiv versagt und verdient verloren. Es ist uns nach dem Wechsel nicht gelungen, ein Zeichen zu setzen und die Fans mitzunehmen. Ich kann die Anhänger auch verstehen, dass sie nach dem Abpfiff sauer waren und uns ausgepfiffen haben. Die Anhänger sind machtlos und deshalb noch enttäuschter. Wir haben uns deswegen auch gestellt, denn wir können es nur gemeinsam schaffen.“
Goran Sukalo, der nach dem Abpfiff ebenfalls den Kontakt zu den Fans suchte und erst 15 Minuten nach dem Abpfiff in die Mixed Zone kam, war bedient: „Das war zu wenig. Zu wenig Kampf, Leidenschaft und auch spielerisch haben wir nicht viel gezeigt. Wir haben es nicht geschafft, umzuschalten und nach den letzten Defensivschlachten jetzt das Spiel zu machen. Es war klar: Wer das erste Tor schießt, gewinnt. Doch leider hatten wir zu wenig Geduld und sind in einen Konter gelaufen. Gegen seine so defensiv eingestellte Mannschaft wie Ingolstadt war es dann schwer, sich Chancen zu erspielen. Aber wir geben jetzt nicht auf. In Sandhausen muss ein Sieg her, Ausreden gibt es nicht mehr.“
FCI-Coach Tomas Oral war indes zufrieden: „Wir wussten, dass wir auf einen hochmotivierten Gegner treffen würden. Der MSV hat es versucht, aber wir hatten uns darauf eingestellt. Felix Wiedwald hatein paar Mal sensationell gehalten. Im zweiten Durchgang haben wir unsere Chancen dann allerdings genutzt und nur einen Torschuss zugelassen. Deshalb haben wir verdient gewonnen.“
Ingolstadts „Oldie“ Stefan Leitl stürzte den MSV mit seinem Führungstreffer weiter in die Krise. Für den Routinier war das allerdings keine Selbstverständlichkeit: „Ich habe Glück gehabt, dass der Ball vom Innenpfosten ins Tor sprang, aber das ist sinnbildlich für unsere aktuelle Situation. Wir haben uns das Glück mit den Leistungen in den letzten Wochen verdient.“
Ramazan Özcan kehrte nach ausgestandener Rückenverletzung für Sascha Kirschstein zurück zwischen die Ingolstädter Pfosten. Nach der Zu-Null-Partie war für den österreichischen Nationaltorwart wichtig: „Wir sind nach wie vor in der Entwicklungsphase. Auch wenn ich den einen oder anderen mit meinem Treten auf die Euphoriebremse nerve, ist aber klar, dass wir noch lange nicht da sind, wo die Mannschaft dem Potential nach hingehört.“
Sören Brandy war ehrlich: „Das war ein Rückschritt. Trotzdem waren die letzten Wochen unter dem neuen Trainer gut und wegen dieser einen Niederlage ist jetzt nicht alles schlecht, was wir bisher aufgebaut haben.“
Runjaic nahm sich aus der Verantwortung nicht heraus: „Uns hat die Basis wie Defensivarbeit, Laufbereitschaft und Zusammenhalt gefehlt. Und natürlich ist diese Niederlage ein Rückschlag, aber der ist auch einkalkuliert. Niemand erwartet von uns 20 Siege in Folge, aber was man erwarten darf ist Kampfbereitschaft. Dass diese nicht vorhanden war, ist enttäuschend und bitter, doch jetzt werden wir eine Trotzreaktion zeigen. Gegen Ingolstadt war es für die Spieler zu sehr ‚ein Muss‘, statt ein ‚ich will.‘ Dennoch werden wir das aufarbeiten und unsere Aufgabe erfüllen.“