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Schubert muss gehen

St. Pauli feuert Schubert: Kurz Favorit auf Nachfolge
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Nicht einmal 16 Stunden nach dem 0:1 gegen Aufsteiger VfR Aalen war die Ära von Trainer André Schubert beim Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli beendet.

Es war kurz vor zehn Uhr am Morgen, als André Schubert mitgeteilt wurde, was er am Abend zuvor wohl schon geahnt hatte. In einem kurzen, sachlichen Gespräch teilten ihm die Vereinsbosse mit, dass er nach dem spielerischen Offenbarungseid gegen den VfR Aalen (0:1) nicht länger Trainer des FC St. Pauli ist. Schubert hätte den Rausschmiss sachlich und ruhig aufgenommen, sagte Sportdirektor Rachid Azzouzi. Anschließend ging der 41 Jahre alte Coach hinaus in den Hamburger Regen und damit war seine nur gut einjährige Amtszeit beim Fußball-Zweitligisten schon wieder beendet.

"Die sportliche Entwicklung hat diesen Schritt notwendig gemacht. Das Spiel gegen Aalen war ein Tiefpunkt. Die Mannschaft ist höchst verunsichert und planlos aufgetreten", sagte Präsident Stefan Orth, "das wollten und konnten wir uns nicht weiter ansehen. Deswegen mussten wir handeln."

Noch in der Nacht hatte sich das Präsidium der Kiezkicker einstimmig für die Trennung von Schubert, der im Sommer 2011 vom SC Paderborn als Nachfolger von Holger Stanislawski ans Millerntor gewechselt war, ausgesprochen. Zu katastrophal war die Vorstellung des ambitionierten Klubs gegen den Aufsteiger: Die Mannschaft präsentierte sich ohne Leidenschaft, Tempo, Ideen und Struktur. Und stand am Ende wieder ohne Punkte da. Schon während der Partie skandierten die Fans: "Schubert raus".

Nach sieben Spielen haben die mit Aufstiegsambitionen in die Saison gestarteten Hamburger nur sechs Zähler auf dem Konto. "Man hat bei der Mannschaft Ängstlichkeit und Verunsicherung gesehen, außerdem Stagnation in der Entwicklung", sagte Azzouzi, "wir hatten nicht den Eindruck, dass der Trainer den Bock nochmal umstoßen könnte. Daher mussten wir die Reißleine ziehen." Zunächst sollen jetzt die Co-Trainer Thomas Meggle und Timo Schultz sowie Torwarttrainer Mathias Hain das Training leiten und die Mannschaft auf das Spiel am Freitag bei Jahn Regensburg vorbereiten.

Azzouzi begann sofort nach der Entlassung mit der Fahndung nach einem Nachfolger für Schubert. "Ich werde nun eine Liste möglicher Kandidaten erstellen und nach Abstimmung mit dem Präsidium Gespräche führen", sagte er, "wir brauchen wieder ein komplettes Miteinander, jemanden, der die Werte verkörpert, die den FC St. Pauli ausmachen wie Kampf und Leidenschaft. Zudem wollen wir uns auch fußballerisch wieder verbessern." Als heißester Kandidat gilt Marco Kurz, der Anfang des Jahres beim 1. FC Kaiserslautern entlassen wurde.

Der 43-Jährige galt bereits am Ende der Vorsaison als Wunschkandidat des Klubs, als Schubert bereits schon einmal vor der Entlassung in Hamburg gestanden hatte. Wegen seines barschen Umgangstons mit der Mannschaft und atmosphärischer Störungen zwischen ihm und Ex-Sportdirektor Helmut Schulte war Schubert heftig in die Kritik geraten - doch am Ende gewann er den Machtkampf und konnte die Klubführung von seinem Konzept überzeugen.

Nun bilanzierte Orth trocken: "Die im Analysegespräch im Mai mit André Schubert von ihm vorgeschlagenen Werkzeuge zur Weiterentwicklung der Mannschaft haben nicht gegriffen. Es ist keine positive Entwicklung zu erkennen." Doch jetzt handelte der Klub. Und schickte Schubert ein Jahr vor Vertragsende hinaus in den Hamburger Regen.

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