MSV: Benjamin Kern

"Ich bin wieder hier, in meinem Revier"

Kein Wunder, denn seit der Beurlaubung von Oliver Reck zählt der 28-Jährige wieder zu den Stammkräften. „Das andere Trainerteam hat leider nicht auf mich gesetzt. Umso schöner ist die Wertschätzung, die ich jetzt genieße“, strahlt Kern.

Beim 2:0-Testspielsieg gegen den Regionalliga-Spitzenreiter Viktoria Köln setzte Kosta Runjaic den Kämpfer erst auf der rechten Außenbahn, später als „Sechser“ ein. Kern überzeugte auf beiden Positionen, sorgte außerdem mit seinen gefährlichen Standards für Gefahr und bereitete das 2:0 durch Sören Brandy per Eckball vor. Auch beim vorherigen 2:0-Erfolg gegen Al Rayyan empfahl sich Kern mit einer guten Vorstellung für die Stammelf. „Ich hoffe, dass ich wieder dabei bin“, zeigt sich der gebürtige Göppinger zuversichtlich.

Kern dementiert Stunkgerüchte

Die Gerüchte, dass er zuletzt keine Berücksichtigung mehr fand, weil sich angeblich Branimir Bajic und Goran Sukalo gegen ihn ausgesprochen hätten, verweist Kern ins Reich der Fabel: „Wir sind auch abseits des Platzes befreundet, haben zusammen das Pokalfinale erlebt und halten zusammen. Das ist Unsinn.“

Der ehemalige Augsburger will sich aber nicht mehr mit der Vergangenheit befassen. Viel lieber lobt er den neuen Geist, den Runjaic in der „sehr intensiven“ ersten Woche herbeigerufen hat: „Wir verteidigen jetzt früher und aggressiver, dadurch ist die Abwehr stabiler“, meint Kern. „Aber wir dürfen nach den beiden guten Testspielen jetzt bloß nicht abheben. Wir haben immer noch null Punkte. Aber die Philosophie ist nun eine andere.“

Das haben auch die Fans gemerkt. 831 zahlende Zuschauer wollten den MSV gegen Köln sehen. Eine Zahl, die Runjaic imponiert: „Letzten Montag habe ich noch eine große Skepsis gespürt. Aber nun sind die Leute neugierig. Sie haben gemerkt, dass wir leben. Auch das Team hat diese Unterstützung mitbekommen.“ Runjaic schiebt grinsend nach: „Heute sind es 800, beim nächsten Heimspiel gegen den VfL dann 18.000 Anhänger.“

Steht Kern auch gegen Bochum in der Startelf, denkt er bestimmt an Westernhagens Song: „Ich bin wieder hier, in meinem Revier.“