Marius Ebbers (13.(49.) erzielte die ersten beide Tore für die Hausherren, Fin Bartels (79.) sorgte für den Schlusspunkt. Durch die Niederlage rangierten die Mecklenburger weiter auf einem Abstiegsplatz und müssen sich allmählich auf den Gang in die 3. Liga einstellen. St. Pauli war die spielbestimmende Mannschaft und vergab durch Fin Bartels (40.) eine weitere große Chance zur Resultatserhöhung. Bartels hatte das 1:0 vor 22.620 Zuschauern durch Ebbers vorbereitet.
Allerdings wurde die Begegnung bereits im Vorfeld von der brisanten Sicherheitslage an der Elbe überschattet. Hansa-Fans hatten vor dem Anpfiff einen Demonstrationszug angekündigt, um mit ihrer angemeldeten Aktion gegen das Verkaufsverbot für Gästekarten zu protestieren.
Rostocks Vorstandsvorsitzender Bernd Hofmann sprach von einem "traurigen und bedenklichen Präzedenzfall. Dadurch erleiden wir in diesem Spiel, in dem es für beide Vereine sportlich um sehr viel geht, einen erheblichen Wettbewerbsnachteil". Bis zum Anpfiff vermeldete die Hamburger Polizei allerdings keine besondere Vorkommnisse. Es kam nicht zu den befürchteten Ausschreitungen.
Die Polizei sprach von 1700 Teilnehmern, die Organisatoren vermeldeten 2500. Insgesamt waren 1500 Beamte im Einsatz, bei einem normalen Zweitligaspiel des FC St. Pauli sind es nur 200. Das Verwaltungsgericht Hamburg hatte die geplante Route der Hans-Fans bei der Demo wegen Sicherheitsbedenken verboten. Rund 800 Fans des gastgebenden Kiez-Klubs hatte sich mit den Hansa-Anhängern solidarisch erklärt und verzichteten auf einen Stadionbesuch. Sie versammelten sich vor dem Millerntor-Stadion und verfolgten per Radioübertragung über Lautsprecher die Begegnung.
Das Oberverwaltungsgericht Hamburg hatte am vergangenen Montag eine Beschwerde des Kiez-Klubs gegen ein von der Hamburger Polizei verfügtes Kartenverkaufsverbot für Hansa-Fans zurückgewiesen. In erster Instanz war bereits das Hamburger Verwaltungsgericht zum gleichen Urteil gekommen. In den vergangenen Jahren waren die Partien zwischen den beiden Vereinen fast regelmäßig von Ausschreitungen überschattet worden.
Die Polizei hatte bei dem Hochsicherheitsspiel fast den kompletten Stadtteil rund um das Millerntor-Stadion am Sonntag zwischen 9.00 und 20.00 Uhr zum Gefahrengebiet erklärt. Die Beamten durften deshalb Personen und mitgeführte Sachen kontrollieren, Platzverweise erteilen, Aufenthaltsverbote aussprechen und Randalierer in Gewahrsam nehmen. Allerdings ging es am Sonntag ruhig zu.