Zwar konnte der 21-jährige Knipser die Torflaute gegen den Spitzenreiter auch nicht beheben, doch mit seinem Auftritt überzeugte das Eigengewächs nicht nur die Fans, die ihren „Hooligan“ seit Wochen fordern. „Meine Umstellungen mit Maurice wie auch Vasileios Pliatsikas haben auf Anhieb gefruchtet“, freut sich Oliver Reck. „Maurice hat mit seiner Art, Fußball zu spielen, für Unruhe gesorgt. Außerdem hat er den richtigen Torriecher.“
Und darauf kommt es am Freitag an. Das weiß auch der gebürtige Bocholter, der in der „Alten Försterei“ seinen zweiten Einschlag in dieser Spielzeit verbuchen will. „Im Training treffen wir wie am Fließband, aber dafür gibt es leider keine Punkte. Deshalb müssen wir in Berlin endlich beweisen, dass wir es können. Und es dürfte auch ruhig mehr als ein Törchen für uns fallen“, erklärt Exslager.
Woher nimmt „Exe“ in der brenzligen Situation diese Unbekümmertheit? Sein Verein steht am Abgrund, sein Coach vor dem möglichen Rauswurf und trotzdem zeigt er sich derart zuversichtlich. „Es ist viel Kopfsache“, betont Exslager. „Kein Spieler hat bewusst schlecht gespielt. Wir kennen die Situation und nehmen sie an.“
Aber warum erst jetzt? Und warum versagte die Mannschaft vor allem in Rostock und Dresden? Auch hier findet Exslager eine klare und optimistische Antwort: „So Tage gibt es. Wir haben aber unser Kontingent an schlechten Tagen aufgebraucht. Ab sofort müssen wir jede Woche mindestens einen Zähler holen.“
Hochgerechnet wären das mindestens zehn, also insgesamt 30 Zähler. Aber die werden sicherlich nicht ausreichen, um dem Klasenerhalt einzutüten. Folglich müssen Dreier her, egal wie. Und das schon am Freitag, ansonsten steht Reck vor dem Aus. Und das wollen Exslager und Co. unbedingt verhindern. „Wir werden alles dafür tun, damit unser Coach nicht fliegt. Das Training und die Zusammenarbeit sind gut. Wir spielen für ihn und den ganzen Verein.“ Und um die eigene Zukunft. Schließlich läuft Exslagers Vertrag im Sommer aus. Zwar führt er bereits Gespräche mit Sportdirektor Ivica Grlic, doch die hat der 1,73 Meter-Wirbelwind erst einmal auf Eis gelegt. „Jetzt zählt nur Berlin. Nichts anderes.“
Solche Aussagen haben dazu geführt, dass der Youngster in den Herzen der Fans einen festen Platz hat. Doch auch wenn er sich der Unterstützung der Anhänger sicher sein kann, ist ihm bewusst, dass das nicht ausreicht: „Ich will nicht spielen, weil mich die Zuschauer fordern, sondern weil ich mit meiner Qualität dem Team helfen kann.“ Und das kann er am Freitag Reck und den Fans beweisen.