In den kommenden zehn Tagen werden sich die Zebras im „Atlantic Hotel“ in Antalya auf die letzten 15 Pflichtspiele der Saison vorbereiten.
Während die meisten Spieler wohl froh sein dürften, wenn die schweißtreibende Zeit vorbei ist, genießt ein Mann den Trip an den Bosporus ganz besonders: Srdjan Baljak. Der Kapitän muss nicht, sondern darf endlich wieder schuften. „Niemand weiß, wie viel ich in den vergangenen Monaten gearbeitet habe und wie hart es war. Ich freue mich riesig, wieder bei der Mannschaft zu sein.“
Rückblick: Im April 2011 wurde „Bakis“ Knie bei einem Zusammenprall mit dem Cottbuser Daniel Ziebig völlig zerstört. Nach der Horrorverletzung wurde sogar vom Karriereende des 33-Jährigen gesprochen. Doch die Torglatze akzeptierte die niederschmetternde Diagnose nicht, kämpfte und feierte am Freitag sein Comeback.
Als er in der Halbzeitpause beim Testspiel gegen Preußen Münster (3:2) den Rasen betrat, wurde er von den 407 Zuschauern gefeiert. „Das war ein tolles Gefühl, wieder auf dem, Platz zu stehen“, lacht Baljak. Und er zeigte sofort, wie wertvoll er ist. Er benötigte nur 180 Sekunden, ehe er seinem Sturmkollegen Emil Jula den Ball auf dem Silbertablett präsentierte. Nur acht Minuten später machte er es dann selbst und erzielte mit einem gekonnten Schlenzer das 3:1. Ein Tor, eine Vorlage - Baljak ist wieder da und will jetzt sogar beim Startschuss am Freitag, 3. Februar, gegen den FSV Frankfurt dabei sein: „Ich fühle mich gut und bin bereit.“
Ein Ziel, das Oliver Reck allerdings noch nicht sieht: „Es wäre schlimm, wenn er nicht vom Auftakt träumen würde. Aber ‚Baki‘ darf nicht zu euphorisch sein. Er hat einen langen, harten Weg hinter, aber auch noch vor sich. Es dauert, bis er wieder der Alte ist.“ Nichtsdestotrotz freut sich Reck für seinen Goalgetter: „Srdjan ist für uns ein Neuzugang und ich bin mir sicher, dass er noch sehr wertvoll für uns sein wird.“ Nicht nur wegen seines Killerinstinkts, auch für den Zusammenhalt des Teams. Seine Kollegen ehrten den ehemaligen Mainzer bereits zu Saisonbeginn, als sie ihn trotz der Verletzung zum Spielführer wählten. Gegen Münster erwiesen sie ihm ebenfalls ihre Wertschätzung, als die gesamte Mannschaft Baljak feierte. „Dass sich die Jungs so für mich freuen, hat mir gut getan“, grinst Baljak.
Beim MSV herrscht also wieder gute Laune und Zuversicht - auch dank Baljak.