Ganze 40 Minuten dauerte der Schauinsland-Reisen DERBY CUP in der Grugahalle für die Gastgeber. Eine 1:4-Niederlage gegen Arminia Bielefeld und ein 2:5 gegen Alemannia Aachen besiegelten das frühe Aus vor gut 3500 größtenteils rot-weissen Zuschauern. Eine Vorstellung, die Essens Coach Waldemar Wrobel Magenschmerzen bereitete. "Es macht keinen Spaß, wenn du vor heimischer Kulisse zweimal den Arsch vollkriegst. Das kann man anders lösen. Wir müssen uns einfach anders verkaufen. Wenn wir glauben, dass wir uns nur auf die eigene Person fokussieren und für die Galerie spielen, ist das zu wenig. Wir haben uns nicht als Kollektiv verkauft", schimpfte der 42-Jährige.
Dass die Niederlagen immerhin gegen höherklassige Gegner zustande kamen, wollte Wrobel ebenfalls nicht als Ausrede gelten lassen. "Da waren viele Spieler dabei, die in der U23 spielen und die wir in der NRW-Liga schon gespielt haben. Dennoch hat man einen Qualitätsunterschied gesehen. Das ist schade für die Leute, die hier hergekommen sind und uns wieder großartig unterstützt haben. Ich erwarte von meinen Jungs aber auch, dass sie Verantwortung für so eine Veranstaltung übernehmen und sich anders präsentieren."
Während Rot-Weiss Essen auf der Strecke blieb, qualifizierten sich Arminia Bielefeld und Alemannia Aachen für das Halbfinale.
In der Parallelgruppe standen sich Rot-Weiß Oberhausen, MSV Duisburg und Fortuna Düsseldorf gegenüber. RWO unterlag dem MSV mit 3:5 und dem Zweitliga-Spitzenreiter mit 0:3. In der letzten Partie trennten sich Duisburg und Düsseldorf 4:4. Die "Kleeblätter" starteten dabei furios und führten gegen den MSV früh mit 3:1. Doch ein unnötiges Dribbling von RWO-Keeper Semih Demirhat auf der Linie brachte den MSV heran. Oberhausens Sportlicher Leiter Frank Kontny meinte dazu: "Das ärgert mich. Das können wir uns weder in der Halle noch in der Meisterschaft leisten. Danach sind wir in einen Negativlauf gekommen." Fortunas Hallencoach Uwe Klein, der seinen Chef Norbert Meier vertrat, war nach der Gruppenphase zufrieden: "In der ersten Partie haben wir richtig gut agiert und in den 20 Minuten keinen Gegentreffer zugelassen. Danach dachten wir wohl, es geht von selber."
Denn im Halbfinale ereilte die Landeshauptstädter das überraschende Aus gegen Alemannia Aachen. Nach tollem Start durch einen spektakulären Seitfallziehertreffer von Kapitän "Lumpi" Lambertz, konnten die Printenstädter den Spieß umdrehen und sich mit 3:1 durchsetzen.
Im zweiten Halbfinale besiegte der MSV Arminia Bielefeld mit 3:1, was jedoch durch die beiden Verletzungen von Benjamin Kern und Maurice Exslager überschattet wurde (s. separater Bericht).
Während sich die Fortuna für das Halbfinalaus im Spiel um Platz 3 mit einem 9:3 über Arminia Bielefeld rehabilitierte, machten der MSV Duisburg und Alemannia Aachen den Sieger im Finale unter sich aus. Den Titel des DERBY-CUP-Gewinners sicherten sich dort schließlich die Zebras, die in einer engen Begegnung am Ende knapp mit 4:3 die Nase vorn behielten. Duisburgs Teammanager Tobias Willi lachte wie ein Honigkuchenpferd: "Wir freuen uns riesig, dass wir dieses prestigeträchtige Turnier gewonnen haben. Wir haben unsere Fans in den letzten Jahren nicht mit Titeln verwöhnen können. Deshalb freuen wir uns über diese Triumph umso mehr. Wir sind in allen vier Spielen ungeschlagen geblieben. Das sollte uns Selbstvertrauen für die Meisterschaft geben."