In der Liga die Nummer eins, im heimischen Stadion eine Macht und längst Top-Favorit auf den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga: Ein Sieg fehlt Fortuna Düsseldorf nach dem 2:1 (1:0) im Spitzenspiel des 16. Spieltages über die SpVgg Greuther Fürth zur ersten Herbstmeisterschaft ihrer Zweitliga-Geschichte. Und die soll am nächsten Montag (20.15 Uhr/Sky, Liga total!, Sport1) im Derby ausgerechnet beim MSV Duisburg, wo die Fortuna am 18. März ihre letzten Niederlage (0:1) kassierte, perfekt gemacht werden.
25 Pflichtspiele überstand das Team von Trainer Norbert Meier seither unbeschadet und ist derzeit noch immer die einzige unbesiegte Mannschaft im deutschen Profi-Fußball. Doch von derartigen Statistiken lassen sich die Fortunen nicht beeindrucken, wohlwissend um den harten Weg bis zum möglichen Comeback nach 15 Jahren im Oberhaus. "Wir sind jetzt Erster. Es ist eine charmante Aufgabe, diese Position so lange wie möglich zu verteidigen", wird der Vorstandsvorsitzende Peter Frymuth im Express zitiert.
Schon vor der Begegnung hatte Coach Meier versucht, den Druck von seiner Mannschaft zu nehmen: "Denn die Fürther haben sich den Aufstieg zum Ziel gesetzt, wir nicht." Doch Euphorie unter den Fans ist riesengroß. 33.017 Zuschauer sahen den Sieg über den direkten Konkurrenten aus Fürth, womit die Rheinländer seit 22 Heimspielen unbesiegt blieben. Die letzten zwölf Partien - acht in der laufenden Saison (23:8) - hat die Fortuna allesamt gewonnen - Vereinsrekord.
Die Rekordjagd der Fortuna ist imponierend und für die Konkurrenz beunruhigend. "Das Geheimnis ist, dass eine echte Mannschaft auf dem Platz steht. Dann kommen solche Erfolge zustande", sagte Verteidiger Tobias Levels. Einen wesentlich Beitrag zur Harmonie im Team lieferte Kapitän Publikumsliebling Andreas "Lumpi" Lambertz, der seinen Vertrag vor dem Spiel um zwei Jahre bis 2014 verlängert hatte.
Die derzeit zweite Säule im Team, Sascha Rösler, musste wegen einer Gelbsperre passen. Doch die Mannschaft kompensierte den Ausfall ohne Probleme und ging durch Oliver Fink (18.) und den verwandelten Foulelfmeter und Jens Langeneke (39.) mit 2:0 in Führung, bevor der Sieg nach dem Gegentreffer von Edgar Prib nach 63 Minuten noch einmal in Gefahr geriet.
"Ich glaube, dass die erste Halbzeit eine sehr gute unserer Mannschaft war, dass wir sehr gut in das Spiel gefunden haben, dass wir uns bemüht haben ständig nach vorne zu spielen, um Torchancen herauszuarbeiten. Wir haben zwei Tore erzielt, aber es gab noch weitere Möglichkeiten", resümierte Meier.
Die Spieler präsentierten sich nach dem Abpfiff selbstkritisch. "In der ersten Halbzeit war das ein richtig gutes Spiel von uns. Danach haben wir ein bisschen abgebaut. Und was die Zukunft angeht: Insgesamt sind wir bisher gut damit gefahren, auch weiterhin von Spiel zu Spiel zu denken", meinte Lambertz in der stillen Hoffnung, dass man die Herbstmeisterschaft bei eventuellen Punktverlusten der Verfolger Eintracht Frankfurt und FC St. Pauli vielleicht sogar schon am Samstag auf dem heimischen Sofa feiern kann.