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Attacke von Sasic
"Bollmann, Domo, Kastrati, Shao versagen"

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MSV: Sasic geht auf Spieler und Fans los
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Beim MSV liegen die Nerven blank. Die desolaten Auftritte, die stümperhaften Fehler und das nicht vorhandene Angriffsspiel treiben Milan Sasic auf die Palme.

Schon lange hat man den Kroaten nicht mehr so impulsiv gesehen wie beim Pressegespräch am Dienstag. Weil sein Team aber partout nicht dazulernt und sich immer wieder die selben Patzer erlaubt, ist dem Fußballlehrer die Hutschnur geplatzt. Sasic schimpft mit hochrotem Kopf: „Was Markus Bollmann in Frankfurt gemacht hat, geht einfach nicht, wenn man in der zweiten Liga spielen will. Seit vier Monaten predige ich, dass wir nicht unnötig grätschen sollen. Und was macht er vor dem 0:1? Hätte er sich einfach nur in Normalform präsentiert, wäre nichts geschehen. So aber liegen wir plötzlich zurück, obwohl die Eintracht bis dato keine einzige Chance hatte.“

Rums, das sitzt. Sasic nennt erstmals in der Öffentlichkeit Namen. Und der 53-Jährige geht weiter auf die „Versager“ los: „Nach vorne geht bei uns viel zu wenig, weil Valerie Domovchiyski, Jiayi Shao oder Flamur Kastrati versagen. Außer Emil Jula funktioniert vorne niemand.“

Sasic leidet unter dem Katastrophen-Start

Der Wutausbruch zeigt deutlich, wie sehr der Fußballlehrer unter dem Katastrophenstart leidet. Dass er nicht mehr seine schützende Hand über die Totalausfälle legt, ist aber auch ein Indiz dafür, dass er mit seinem Latein am Ende ist. Sasic weiß nicht mehr, was er den Zebras noch erzählen soll, wenn sie sich in den Spielen dann doch immer wieder die gleichen Fehler erlauben. „Wenn Bollmann vor dem 0:1 in der gegnerischen Hälfte auf Abseits spielt und das nicht das erste Mal ist, was soll ich da als Trainer noch machen? Vor allem vor dem Hintergrund, dass mir durch die vielen Ausfälle auch noch personell die Hände gebunden sind.“

Deshalb korrigiert er das Saisonziel auch endgültig nach unten: „Wir befinden uns in einer empfindlichen Situation, weil wir mitten im Abstiegskampf stecken. Je schneller wir das begreifen, desto eher können wir handeln. Denn nur wenn man die Wahrheit sieht, kann man auch handeln.“

Es geht für den MSV ums Überleben

Und die Wahrheit bedeutet eben genau das: Es geht für den MSV ums Überleben. Das Team hat noch nicht ein Mal den Eindruck vermittelt, als ob es eine Einheit ist. Einsatz, Leidenschaft und Wille wie im Vorjahr sucht man vergebens. Deshalb sind in Frankfurt auch die Fans auf die Barrikaden gegangen und haben ihre Zebras als „Absteiger“ beschimpft.

Bis auf Florian Fromlowitz traute sich aber niemand in die Kurve. „Ich habe das Gespräch mit den Anhängern für mich persönlich gesucht, weil ich wissen wollte, wie sie denken“, erklärt der Keeper. „Ich kann die Wut auch verstehen. Denn die Leute, die schon genug Geduld mit uns bewiesen haben, wollen nicht mehr, als uns kämpfen sehen. Wir müssen jetzt Flagge zeigen, in Kiel den Fight annehmen und eine Runde weiterkommen.“ Besonders für den ehemaligen Hannoveraner wäre das ein Novum, denn er hat noch nie in der dritten DFB-Pokal-Runde gestanden.

Sasic hat kein Verständnis für die Fan-Rufe

Doch zurück zu den Zuschauern. Für den Fangesang „Wir wollen euch kämpfen sehen“ hat Sasic kein Verständnis. „Ich habe für die Anhänger Respekt. Aber wenn sie so etwas singen, ist das nicht angebracht. Wir haben bis zum 0:2 alles versucht und haben nur dank eines Mannes verloren. Der Mannschaft mache ich deswegen keinen Vorwurf. Außerdem ist Frankfurt eine Spitzenmannschaft und wir nicht. Deshalb fand ich das Verhalten der 20 jungen Burschen auf dem Zaun nicht okay.“

Dass die Fans bei einem eventuellen Pokal-Aus am Mittwoch-Abend in Kiel beim kommenden Heimspiel am Sonntag gegen 1860 München sogar demonstrieren wollen, lässt Sasic kalt: „Sollen sie doch machen. Wir sind Profis und versuchen dann, die Sache auszublenden. Wenn es deren Ziel ist, die ganze Situation noch schwerer für uns zu machen – bitte.“

Beim MSV liegen die Nerven eben blank...

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