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St. Pauli - MSV 2:1 (1:1)
"Billy" erweist Zebras einen Bärendienst

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MSV: 1:2-Niederlage beim FC St. Pauli
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Der MSV musste beim FC St. Pauli eine bittere Pille schlucken. Trotz einer Leistungsexplosion im Vergleich zu den Vorwochen kassierte man eine 1:2 (1:1)-Pleite.

"Die Mannschaft hat mehr als diese Niederlage verdient", bilanzierte Milan Sasic. "Wir haben toll gekämpft und uns super präsentiert. Wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt. Aber diese Leistung war ein positives Signal unserer Jungs, denn wir haben gegen ein absolutes Topteam mitgehalten."

Am fast ausverkauften Millerntor legten die Gäste, die sich im Vergleich zu den Vorwochen stark verbessert präsentierten, erst einmal Wert darauf, hinten sicher zu stehen. Und das gelang ihnen gut, denn die Viererkette um Chef Branimir Bajic hielt den Angriffsbemühungen der Kiez-Kicker stand.

Die erste dicke Torchance des Knallers gehörte dann aber doch den Hausherren. Ausgerechnet Kevin Schindler, der im Vorjahr noch bei den Zebras unter Vertrag gestanden und gegen seinen Ex-Klub sein Debüt im Trikot des FC St. Pauli feiern durfte, kam in der 13. Minute frei Zum Kopfball, setzte ihn aber neben den Kasten.

Das war gleichzeitig der Weckruf für die Offensive der Zebras. Nur drei Minuten später nahm sich Jürgen Gjasula ein Herz, zog aus 18 Metern ab, doch der Ball klatschte nur an die Latte. Die Hamburger bekamen das Leder nicht aus der Gefahrenzone und somit hatte Rekonvaleszent Emil Jula nur wenige Sekunden später seine erste Möglichkeit, doch auch er traf nur das Aluminium.

Die Weiß-Blauen trauten sich in der Folgezeit mehr zu und hatten den Favoriten sogar im Griff. Doch dann zeigte St. Pauli, warum sie zu den Topteams der Liga gehören. Nach einer Ecke für den MSV kam der Überfall. Die weit aufgerückten Zebras konnten dem schnellen Tempogegenstoß über Max Kruse nur noch hinterher schauen. Der passte auf Schindler und der Bremer markierte das 1:0 (33.).

Doch Duisburg zeigte sich dieses Mal nicht geschockt sondern schlug umgehend zurück. Nach einem Freistoß von Kevin Wolze verlängerte Valerie Domovchiyski das Spielgerät, das plötzlich vor den Füßen des mitaufgerückten Bajic lag. Und der Routinier ließ sich die Chance nicht entgehen, erzielte den 1:1-Ausgleich und beendete nach 292 torlosen Minuten die Sturmflaute seines MSV.

Milan Sasic musste erstmals seit Wochen bei seiner Halbzeitansprache nicht laut werden, schließlich ist das Konzept der Duisburger im ersten Durchgang aufgegangen.

Das änderte sich aber im zweiten Durchgang, weil sich der MSV plötzlich immer weiter zurückzog. St. Pauli erhöhte die Schlagzahl und Duisburg konnte sich beim gut aufgelegten Florian Fromlowitz bedanken, dass man nicht frühzeitig das zweite Ding kassierte. Der Keeper hielt die Zebras mit zwei starken Paraden gegen Fin Bartels (48.) und Max Kruse (54.) im Spiel.

In der 68. Minute erwies Vasileios „Billy“ Pliatsikas seinen Kollegen erneut einen Bärendienst. Mit Gelb vorbelastet kam er im Zweikampf gegen Carsten Rothenbach zu spät, säbelte ihn um und sah die Ampelkarte (68.). Für den vom FC Schalke ausgeliehenen Griechen der zweite Platzverweis im fünften Spiel. "Das war die Schlüsselszene", erkannte Sasic.

Und der Startschuss für ein Powerplay der Hamburger. Das MSV-Bollwerk hielt den Anstürmen mit zehn Mann zwar lange stand, aber Sekunden vor dem Ende rappelte es dann doch. Fin Bartels ließ Fromlowitz keine Chance und erzielte den vielumjubelten Siegtreffer (93.). "Ich weiß nicht, warum es drei Minuten Nachspielzeit gab", ärgerte sich Fromlowitz. "Dass wir nach so einem tollen Kampf keinen Punkt haben, ist bitter. Fest steht, dass wir trotz der Pleite einen großen Schritt nach vorne gemacht haben."

Auch St.Pauli-Coach André Schubert gab offen zu: "Der Erfolg war so kurz vor Schluss sicherlich glücklich, aber wir freuen uns natürlich darüber."

Fazit: Der FC St. Pauli hat das Glück des Tüchtigen gehabt und ist mit vier Siegen und einem Remis wieder Spitzenreiter. Trotz der Niederlage kann der MSV aber aufatmen. Denn erstmals war ein klares System zu erkennen. Die von Sasic geforderten Tugenden wie Einsatz, Wille und Leidenschaft waren ebenfalls vorhanden. Auf dieser Lesitung lässt sich aufbauen.

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