In Düsseldorf trafen zwei Mannschaften aufeinander, die in der zweiten Bundesliga glänzend aus den Startlöchern gekommen sind. Während die heimische Fortuna bisher beide Heimspiele gewinnen und beide Begegnungen in der Fremde unentschieden gestalten konnte, kamen die „Löwen“ mit 9:0-Toren (5:0 in Cottbus, 4:0 gegen Aue) aus den zwei vorangegangenen Partien mit ganz breiter Brust nach Düsseldorf.
Nach fünf Minuten deutete sich allerdings schon an, wer Herr in der ESPRIT-arena ist: Fortunas Rechtsverteidiger Christian Weber zog aus der Distanz ab, doch Sechzig-Keeper Gabor Kiraly zeigte sein ganzes Können. Das war ein Startschuss einer tollen Anfangsphase. Zunächst zog Maximilian Beister im Stile von Arjen Robben nach innen, sein Schuss zischte jedoch knapp am kurzen Pfosten vorbei (7.). Dann wurde Sascha Rösler glänzend frei gespielt, sein Schlenzer ging allerdings über das Gehäuse der Münchner (8.). Die Fortuna machte weiter Druck: Eine Hereingabe von Weber verpasste Bröker um ein Haar, am zweiten Pfosten wurde ein Schuss von Rösler aus spitzem Winkel abgeblockt (23.). Die Führung für die erneut bärenstarken Rot-Weißen erzielte Rösler schließlich per Foulelfmeter (29.) - zuvor hatte Oliver Fink einen exzellenten langen Ball auf Beister gespielt, dieser ließ Arne Feick stehen wie einen Schuljungen und Feick wusste sich schließlich nicht anders zu helfen, als Beister von hinten zu Fall zu bringen.
Nach einer guten halben Stunde meldeten sich auch die Gäste einmal zu Wort, doch die Direktabnahme von Daniel Halfar war sichere Beute von Fortunas Schlussmann Michael Ratajczak (33.). Das entpuppte sich jedoch nur als kurz aufflammendes Feuer, denn auf der anderen Seite setzte sich wieder der hervorragende Beister durch und zimmerte das Leder an den Pfosten (38.). Die „Löwen“ werden froh gewesen sein, als UEFA-Schiedsrichter Florian Meyer zur Pause pfiff, denn mit dem 0:1-Rückstand konnten sie sehr gut leben.
Im Nachhinein wären sie aber auch gerne noch länger in der Kabine geblieben, denn 20 Sekunden nach dem Wiederanpfiff hatte sich Fortunas Kapitän Andreas Lambertz durch das komplette Mittelfeld gefummelt, spielte einen klasse Doppelpass mit Fink und „tunnelte“ Kiraly – ein fantastisches Tor zum 2:0 (46.). Die Düsseldorfer kamen auch in der Folge zu guten Möglichkeiten: Zwei Mal fand Rösler seinen Meister in Kiraly (56., 58.). Dann bekam auch endlich der beste Mann auf dem Feld sein Tor: Nach einem seiner zahlreichen Solos knallte er das Leder in die kurze Ecke (67.). Einziger Wermutstropfen: In seinem ersten Pflichtspiel war der Tunesier Karim Aouadhi nur wenige Sekunden auf dem Feld, als er Dominik Stahl im eigenen Strafraum festhielt – Benjamin Lauth verwandelte den Elfmeter zum Ehrentreffer (84.).
Hut ab vor dieser Fortuna, die nun schon seit 16 Spielen (davon 15 Siege) zuhause ungeschlagen ist. In dieser Verfassung sind die Flingeraner definitiv ein Kandidat für die Aufstiegsränge. Das können sie auch am kommenden Samstag (13 Uhr) beim bisherigen Kellerkind Alemannia Aachen unter Beweis stellen.