Aufsteiger Andreas Luthe hat in den vergangenen Monaten eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Zu Saisonbeginn war der Schlussmann noch die Nummer Zwei hinter Philipp Heerwagen, doch seit dem fünften Spieltag stand er im Bochumer Kasten. Und wie: 29 Gegentore in 32 Profipartien, 13 Mal die Null gehalten – Luthe war der Fels in der Brandung. Und mit seinen 24 Lenzen darf man dem Sympathieträger zutrauen, dass er auf Jahre hinaus eine Führungsrolle übernimmt.
Auch im Falle von Mimoun Azaouagh drängt sich ein Rückblick auf, wenn auch aus anderen Gründen. Nach dem Bundesligaabstieg kündigte er trotz laufenden Vertrages seinen Abschied an, fand aber keinen Abnehmer und wurde in die Regionalliga-Truppe degradiert. Das halbe Jahr unter Nico Michaty tat Azaouagh gut: Der feine Techniker vollzog den Imagewandel von der launischen Diva zum Teamplayer.
Nach seinem Profidebüt im September 2009 musste Mirkan Aydin lange auf seine zweite Chance beim VfL warten. Sie kam mit dem Beginn der Rückrunde, und der Offensivmann nutzte sie mit Bravour. Acht Tore in 17 Einsätzen – eine Quote, wie man sie nur von absoluten Goalgettern kennt. Aydin ist vermutlich die größte Überraschung der Saison, denn angesichts der namhaften Konkurrenten Chong Tese und Mahir Saglik hätte man ihm noch vor wenigen Monaten kaum die Möglichkeit auf größere Einsatzzeiten zugetraut.
Zu den jungen Wilden, die den Sprung aus der zweiten Reihe vollzogen haben, zählt auch Matthias Ostrzolek. Der 20-Jährige hat sich auf der Linksverteidiger-Position festgebissen, zudem debütierte er in der deutschen U21-Nationalmannschaft. Dass mit Hannover 96 bereits ein Erstligist ein Auge auf ihn geworfen haben soll, kommt da nicht überraschend. Doch der gebürtige Bochumer ist ein wichtiger Bestandteil des neuen VfL.
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