Dabei waren die Vorzeichen eigentlich gar nicht so schlecht. Denn wenn der MSV in Fürth antritt, dürfen sich die Fans immer auf etliche Tore freuen. In den letzten fünf Begegnungen in Süddeutschland klingelte es satte 26 Mal und war zuletzt immer erfolgreich.
Beflügelt von dieser guten Statistik legten die Zebras auch los wie die Feuerwehr. Die Anfangsphase erinnerte an die Galaauftritte in der Hinrunde. Und der Mut wurde bereits nach acht Minuten belohnt. Fürth war gerade aufgerückt, als die Zebras über Stefan Maierhofer konterten. Der „Lange“ passte auf Srdjan Baljak und der Kapitän setzte mustergültig Olcay Sahan in Szene. Der türkische Nationalspieler, der kurz vor seiner Unterschrift bei Hertha BSC Berlin steht, hatte keine Probleme, das Leder aus fünf Metern über die Linie zu schieben – 1:0.
Auch nach der Führung diktierten die Gäste das Geschehen. Doch Burkacan Kunt (12.), Srdjan Baljak (14.) und Maierhofer (14.) vergaben die besten Möglichkeiten, auf 2:0 zu erhöhen.
Die fehlende Kaltschnäuzigkeit rächte sich in der 19. Minute. Branimir Bajic reagierte spät, hob die Abseitsfalle auf und Felix Klaus erzielte den 1:1-Ausgleich. Der MSV gab danach das Heft etwas aus der Hand, während die Kleeblätter aufdrehten. Allerdings konnte die Elf von Mike Büskens die Duisburger Abwehr bis zur Pause nicht mehr aushebeln.
Nach dem Wechsel verflachte die Begegnung. Milan Sasic versuchte zwar, die Offensive wieder anzukurbeln und brachte für den gut aufgelegten Srdjan Baljak sowie den Startelfdebütanten Burakcan Kunt die einstigen Stammkräfte Filip Trojan und Sefa Yilmaz. Doch die Hoffnung auf Besserungen verflachte schnell wieder, weil Stefan verletzt raus musste. Und ohne den „Langen“ fehlte dem MSV in der Spitze einfach die Durchschlagskraft.
Doch es kam noch schlimmer, denn Benjamin Kern leistete sich einen Blackout. Anstatt das Leder einfach ins Seitenaus zu spielen, wollte er mit einer Kopfballrückgabe auf David Yelldell das Leder im Spiel halten. Doch sein Rückpass ging völlig schief. Dem Keeper blieb nichts anderes mehr übrig, als gegen den dazwischen geeilten Nicolai Müller Kopf und Kragen zu riskieren. Die richtige Entscheidung: Elfmeter. Und Fürths Kapitän Bernd Nehrig nahm das Geschenk dankend an – 2:1 (78.).
Damit haben sich die Duisburger selbst um den Lohn gebracht, weil ein Remis sicherlich möglich gewesen wäre.