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1860 München
"Löwen" stehen offenbar vor der Pleite

1860 München: "Löwen" stehen offenbar vor der Pleite
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Nach Infos der Süddeutschen Zeitung müssen die "Löwen" bis zum Saisonende 3 bis 3,5 Millionen Euro aufbringen, um die laufende Finanzierung des Klubs zu sichern.

Die Altschulden des Traditionsvereins summieren sich inzwischen angeblich auf rund elf Millionen Euro. Die Höhe des bis zum Saisonende 2011/12 erforderlichen "frischen" Geldes soll sich auf acht bis neun Millionen Euro belaufen. Bislang haben sich trotz intensiver Suche keine neuen Investoren gefunden. Eine Insolvenz würde einen Absturz ins Amateurlager nach sich ziehen.

"Wir werden den Weg, den wir bisher gegangen sind, nachzeichnen, aber nicht die Insolvenz verkünden", sagte Geschäftsführer Robert Schäfer vor einer Pressekonferenz am späten Freitagnachmittag. Zuvor war bereits Aufsichtsratschef Otto Steiner bemüht gewesen, Zuversicht zu verbreiten. "Der Abgesang stimmt nicht. Bei uns gehen die Lichter noch lange nicht aus. Wir arbeiten lebhaft an Lösungen", sagte er der Bild-Zeitung.

Den Sechzigern waren bereits im Oktober zwei Punkte wegen Verstößen gegen die Lizenzierungsordnung abgezogen worden. Im Januar erbrachten die Münchner in letzter Minute einen von der Deutschen Fußball Liga (DFL) geforderten Liquiditätsnachweis über 5,3 Millionen und wendeten die Insolvenz ab - vorerst.

Vonseiten der DFL hat der Verein trotz seiner langen Tradition keine bevorzugte Behandlung zu erwarten. "Natürlich sind große Vereinsmarken gut für die Liga. Im Rahmen der Lizenzierung hat dies aber keinerlei Einfluss auf die Prüfung und Entscheidung. Grundlage hierfür ist einzig und allein die Lizenzierungsordnung, die alle Klubs gleich behandelt", sagte DFL-Kommunikationsdirektor Christian Pfennig.

Zuletzt hatten Schneider und Geschäftsführer Robert Schäfer einen zehnprozentigen Gehaltsverzicht angeordnet. Laut SZ ist nach Lage der Dinge inzwischen aber ungewiss, wie in zwei Wochen die nächsten Monatsgehälter bezahlt werden sollen. "Wir hangeln uns von Woche zu Woche an der Insolvenz vorbei", wird ein Mitglied aus dem Vereinsgremium zitiert. Nach SZ-Informationen hat sich bei 1860 auch eine lange Zeit vielversprechende Bankenlösung unerwartet zerschlagen.

Selbst Bayern München hatte dem Lokalrivalen bereits unter die Arme gegriffen und die Miete der Allianz-Arena gestundet. Dem Vernehmen nach wären im Juli zwei Millionen Euro an die Arena-GmbH fällig. Sogar die Fernsehgelder dieser Saison sollen bereits verpfändet sein.

Am 15. März reichte der TSV 1860 bei der DFL die Lizenzierungs-Unterlagen für die kommende Saison ein - mit einer Lücke, was den Investor betrifft, wie auch Schäfer einräumte: "Den Nachweis, dass alles so hinhaut, wie wir uns das vorstellen, konnten wir noch nicht erbringen. Aber man kann ja auch Dinge nachreichen."

Schneider und Schäfer drohen an den Fehlern ihrer Vorgänger zu scheitern. "Die Art der Vereinsführung hat hier mit betriebswirtschaftlichem Denken bisher nichts zu tun gehabt", hatte Schneider schon im Dezember nach Durchsicht der Bücher offenbart. "Es wurden Einnahmen vorgezogen und Ausgaben ins nächste Jahr geschoben", sagte Schäfer.

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