Zum ersten Mal werden in der 2. Bundesliga am Freitag (18.00 Uhr/live bei arena) die beiden rheinischen Nachbarn aus Koblenz und Köln aufeinandertreffen. Schon jetzt wirft der Besuch des großen FC im 100.000 Einwohner zählenden Koblenz seine Schatten voraus. Aus Sicherheitsgründen konnten für die Partie nur rund 15.000 Tickets verkauft werden, die Polizei will ihr Aufgebot verstärken, rund um das Stadion Oberwerth gibt es weiterhin ein Parkplatzproblem.
Einen lockeren Abendspaziergang dürften die Kölner beim Aufsteiger ohnehin nicht erwarten, zu angeknackst ist das eigene Selbstvertrauen nach vier Punktspielen in Folge ohne Sieg. "Wir erwarten in Koblenz zwar eine harte Auseinandersetzung, aber für uns kann in dieser Begegnung nur ein Sieg zählen", gibt sich FC-Trainer Hanspeter Latour dennoch optimistisch. Mit 15 Punkten liegt sein Team, das als Aufstiegskandidat Nummer eins in die Saison gegangen war, nach neun Spieltagen nur auf Platz fünf der Tabelle.
Spiel des Jahres am Rhein
"Für die Mannschaft und die Fans ist es das Spiel des Jahres, ja wenn nicht sogar das größte Ereignis in der gesamten Vereinsgeschichte der TuS Koblenz. Wir gehen zwar als Außenseiter in die Partie, freuen uns aber ungemein auf diese Begegnung", sagt TuS-Coach Milan Sasic. Als Tabellen-Elfter (elf Punkte) liegt der Aufsteiger derzeit zwar im Soll, tut sich vor heimischem Publikum bisher allerdings schwerer als auswärts, wo die Sasic-Elf bereits zweimal erfolgreich war.
Um die Tabellenführung rangeln indes der Karlsruher SC und Hansa Rostock im Fernduell. Beide sind noch ungeschlagen und haben jeweils 21 Punkte auf dem Konto. Spitzenreiter KSC empfängt den SC Paderborn, die zweitplatzierten Mecklenburger bekommen es mit Carl Zeiss Jena zu tun. Während der Ausfall des verletzten Mannschaftskapitäns Mario Eggimann dem Karlsruher Trainer Edmund Becker weiterhin Kopfschmerzen bereitet, hat Hansa-Coach Frank Pagelsdorf ein Luxusproblem im Sturm. Top-Torjäger Enrico Kern ist gesetzt, dahinter streiten sich der schnelle Marcel Schied, Neuzugang Sebastian Hähnge und der Deutsch-Iraner Amir Shapourzadeh um die vakanten Stellen.
1860 spielt gegen RWE
Um Wiedergutmachung ist der TSV 1860 München nach der peinlichen 0:3-Vorstellung in Augsburg bemüht. Gleiches gilt allerdings auch für Rot-Weiss Essen, das am Freitag in der schmucken Münchner Arena gastiert. Wertvolle Zweitliga-Punkte verpasste der traditionsreiche Aufsteiger in den beiden vorherigen Partien jeweils in den Schlussminuten. So findet sich RWE bereits in der Abstiegszone wieder, die "Sechziger" haben ihrerseits den Anschluss an die Aufstiegsränge vorerst verloren.
Den wegen der anstehenden englischen Woche außergewöhnlich umfangreichen Zweitliga-Freitag komplettieren die Spiele SC Freiburg gegen Eintracht Braunschweig sowie das kleine Bayern-Derby SpVgg Unterhaching gegen Wacker Burghausen.